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Freiwillige Feuerwehr Hamburg

17.04.2023
Einsatzgeschehen

FEU6 in der Billstraße fordert 54 unserer Wehren


Bei einem Brand mehrerer Lagerhallen und von verschiedensten Waren auf großen Freiflächen in einem Gewerbegebiet kamen neben diversen Löschzügen und Sonderdiensten auch 54 FF und 12 Bereichsführer sowie der Landesbereichsführer der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg über mehrere Tage zum Einsatz.

Was ist passiert?

Die Freiwillige Feuerwehr Moorfleet wurde gegen ca. 04:30 Uhr in die Billstraße zu einem Feuer klein (FEUK) alarmiert, vor Ort sollte ein PKW auf einem Betriebsgelände brennen. Als das erste Fahrzeug der Wehr eintraf, brannten bereits mehrere Fahrzeuge und anderes Lagergut. Durch die enorme Hitzeentwicklung griffen die Flammen auf das Gebäude eines Lagerhallenkomplexes über. Sofort wurde die Schadensart von FEUK auf FEU2 und dann auf FEU3 erhöht. Aufgrund der massiven Ausbreitung und nicht ausreichenden Wasserversorgung wurde dann sehr schnell auf die höchste Alarmstufe FEU6 erhöht.

Wind aus dem Osten sorgte dafür, dass die sehr starke Rauchentwicklung über weite Teile der Hamburger Innenstadt zog und Aschebrocken in Faustgröße (teilweise auch größer) bis nach Altona getragen wurden. Über das Modulare Warnsystem MOWAS wurde die höchstmögliche Warnstufe für weite Teile Hamburgs ausgelöst. Genauso wurden über die Warnapps NINA und CellBroadcast viele Hamburgerinnen und Hamburger am Ostersonntag gewarnt. Sie sollten Fenster und Türen geschlossen halten und sich möglichst nicht im Freien aufhalten. Da sich die Einsatzstelle direkt an der S-Bahn- und Fernbahn-Linien von Hamburg in Richtung Osten befand, wurden diese gesperrt.

Ein Hostel, welches sich in der Nähe zur Einsatzstelle befand, wurde durch Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr geräumt. Insgesamt 39 Menschen wurden an der Feuerwehrakademie in Billbrook untergebracht und betreut.

Wer war vor Ort ?
-LBF
-LBF/V 03, 06
-BerF Harburg
-BerF Wandsbek
-BerF Bergedorf
-BerF Walddörfer
-BerF Vierlande
-BerF Unterelbe
-BerF Eimsbüttel
-BerF Alstertal
-BerF Nord
-BerF Altona
-BerF Süderelbe
-BerF Marschlande
-FF Moorfleet + Kleinboot
-FF Lokstedt + SW
-FF Kirchdorf
-FF Billstedt-Horn + GW-R1
-FF Bille + GW-FM / FüLa
-FF Eissendorf + GW-Versorung
-FF Fünfhausen + SW
-FF Öjendorf
-FF Wandsbek-Marienthal + GW-FM
-FF Barmbek + SW
-FF Bergedorf CBRN-Erkunder
-FF Lohbrügge CBRN-Erkunder
-FF Warwisch
-FF Curslack + Dekon-P
-FF Francop + SW
-FF Harburg + GW-FM / FüLA
-FF Krauel + GW-Versorgung / FKH
-FF Winterhude
-FF Niendorf
-FF Wellingsbüttel CBRN-Erkunder
-FF Sinstorf CBRN-Erkunder
-FF Blankenese CBRN-Erkunder
-FF Neuenfelde-Nord
-FF Altengamme
-FF Moorwerder
-FF Stellingen (Messleitstelle)
-FF Eimsbüttel
-FF Neuland
-FF Allermöhe-Billwerder
-FF Berliner Tor + GW-FM
-FF Pöseldorf
-FF Wilhelmsburg
-FF Sülldorf-Iserbrook
-FF Fuhlsbüttel
-FF Ottensen-Bahrenfeld GW-Versorgung
-FF Neudorf
-FF Fischbek
-FF Rahlstedt
-FF Altona + GW-FM
-FF Finkenwerder
-FF Spadenland
-FF Moorburg
-FF Duvenstedt
-FF Neuengamme
-FF Neugraben
-FF Farmsen
-FF Hohendeich
-FF Boberg
-FF Lurup
-FF Wohldorf
-FF Marmstorf GW-R1
-FF Reitbrook + Kleinboot
-FF Eppendorf
-FF Groß-Borstel

Was waren die Aufgaben?

Diverse Wasserwerfer, C-Rohre, B-Rohre und Wenderohre über Drehleitern und das 53m-Teleskopmastfahrzeug zur Brandbekämpfung mit Wasser und Schaum eingesetzt. Die Werkfeuerwehr Holborn unterstützte mit einem Wechselladerfahrzeug und Abrollbehälter Schaum.

Das Technische Hilfswerk sorgte mit Radlader und Bagger dafür Schutt zu räumen und auseinander zu ziehen. Außerdem sorgten sie mit Hochleistungspumpen für Wasserförderung aus der Bille und versorgten Pufferbehälter mit Wasser. Über Tragkraftspritzen wurde dann das Wasser durch Einheiten der FF an die Einsatzstelle befördert. Auch die Technik und Umweltwache der Berufsfeuerwehr sorgte mit ihren Großpumpen (Grindex-TAuchpumpen) für reichlich Löschwasser.

Die Wasserversorgungswehren sorgten mit ihren Schlauchwagen für mehrere Kilometer Wasserversorgung über lange Wegstrecken.

Unserer Fernmeldewehren stellten für die Einsatzleitung ihre GW-FM und Führungs- und Lageanhänger. Auch ihre Drohnen wurden eingesetzt, um eine Übersicht über die Größe der Einsatzstelle zu bekommen.

Die Versorgungswehren sorgten für das leibliche Wohl mit Kalt- und Warmgetränken sowie Snacks und Suppen. Auch Schoko-Osterhasen wurden – es war schließlich das Osterwochenende -verteilt.

Die Spür- und Messwehren nahmen Messfahrten in der Stadt vor, um die Schadstoffbelastung durch die Rauchentwicklung zu messen, ebenfalls besetzten sie die Messleitstelle. Die Messungen im hamburgischen Stadtgebiet zeigten keine gefährlichen oder gesundheitsschädlichen Konzentrationen von Brandgasen in der Atemluft.  Mehrere Einheiten mit Kleinbooten legten in der Bille Ölschlängel aus, um die Gewässer zu schützen.

Hier nochmal eine Auflistung der eingesetzten Sonderkomponenten der Freiwilligen Feuerwehr welche bei diesem Einsatz eingesetzt wurden.

-Spüren und Messen
-Fernmelde
-Dekontamination
-Kleinboote
-Wasserversorgung
-Versorgung

Dieser Einsatz zeigte einmal mehr die Größe und Stärke der Feuerwehr Hamburg. Egal ob Einsatzkräfte vor Ort oder im rückwärtigen Bereich, jeder hat seinen Teil zu diesem immens großen Einsatz beigetragen. Auch zu erwähnen ist z. B. die Technik- und Logistikabteilung F03 der Feuerwehr Hamburg. Hier haben die Kollegen schon am Ostersonntag in ihren Werkstätten dafür gesorgt, dass Einsatzmaterial gereinigt und getauscht werden konnte. Allein an Atemschutzausrüstung wurden etwa 340 Atemluftflaschen und 500 Atemschutzmasken verbraucht. Im Ganzen waren knapp 800 Einsatzkräfte der Feuerwehr Hamburg an diesem Einsatz beteiligt. Die Nachlösch- und Aufräumarbeiten zogen sich noch über die ganze Woche. Eine Abrissfirma räumte im Wochenverlauf die Schuttberge, sodass die Feuerwehr gezielt Glutnester löschen konnte.

- [t.drux]








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