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Freiwillige Feuerwehr Hamburg

12.06.2023
Einsatzgeschehen

Im Interview mit dem Landesbereichsführer Harald Burghart


Im Gespräch mit unserem Landesbereichsführer Harald Burghart stellten wir einige Fragen im Bezug auf Großeinsätze. Jede Kameradin und jeder Kamerad kennt es, wenn der Melder geht. Aber wie läuft das bei unserer obersten Führung ab? Was geht unserem LBF durch den Kopf und wie reagiert er?

Im April brannten in Hamburg Rothenburgsort in der Billstraße mehrere Lagerhallen. Ein Einsatz, der die Feuerwehr Hamburg insbesondere auch die Freiwillige Feuerwehr sehr beschäftigt hat. Mehrere Tage waren Kräfte hier im Einsatz, um die Brände zu bekämpfen. Bei größeren Einsatzlagen kommen auch die Führungskräfte der Landesbereichsführung zum Einsatz. Wir führten mit unserem Landesbereichsführer ein Interview und wollten wissen, wie er Einsätze erlebt.

Wo bzw. in welchem Moment erreichte dich die Alarmierung (Einkaufen, schlafen etc.)?

Die Alarmierungen erreichen mich meistens im Schlaf. Aufgrund der Bereichsführer-Schleife werde ich allerdings vorher wach, sodass ich in der Regel nicht überrascht werde.

Was machst du als erstes, wenn du eine Alarmierung bekommst?

Dadurch, dass mich die Alarmierungen aufgrund der besagten Bereichsführer-Schleife meist nicht überraschend erreichen, tausche ich mich rechtzeitig mit meinen Landesbereichsführer-Vertretern aus.

Bekommst du schon vor deiner Alarmierung Kenntnis von einem Großeinsatz?

Ja, meistens erhalte ich durch den Lagedienst eine telefonische Information bei besonderen Einsätzen.

Was ist deine Aufgabe bei diesem Einsatz?

Laut Feuerwehrgesetz übernimmt die Landesbereichsführung automatisch die Einsatzleitung und in der Regel übernimmt sie dabei alle Belange rund um die Freiwillige Feuerwehr. Dazu gehören unter anderem die Beratung zu Sonderkomponenten oder die Koordination der Ablösung der sich im Einsatz befindlichen Einsatzkräfte.

Arbeitest du alleine oder hast du einen Fahrer bzw. Melder?

Zum Großteil der Einsätze werde ich gefahren. Dafür steht mir dankenswerterweise ein Pool von 2 bis 3 Rissener Kameraden zur Verfügung.

Was geht dir bei der Anfahrt zur Einsatzstelle alles durch den Kopf?

Dass ich gefahren werde, hat einen guten Grund. Denn da geht mir tatsächlich so einiges durch den Kopf: Wie viele Personen werden vor Ort sein? Welche Gefahren gehen aus der aktuellen Lage aus? Woran muss ich im Falle eines Einsatzaufwuchses denken? Welche eventuell zusätzlichen Ressourcen oder Sonderkomponenten können für einen Einsatz sinnvoll sein?
Außerdem verfolge ich während der Fahrt laufend den Funk.

Was war das Erste, was du an der Einsatzstelle gemacht hast?

Ich melde mich beim Befehlswagen an.

Wie lange bist du im Einsatz, kannst du abgelöst werden?

Meist bin ich 6 bis 8 Stunden vor Ort. Ich werde durch einen meiner Landesbereichsführer-Vertreter abgelöst oder auch andersherum.

Was kommt nach so einem Einsatz noch an Arbeit auf dich zu?

Dann heißt es Einsatznachbereitung. Dabei geht es um Themen wie Material oder Schutzkleidung, sprich. Was kann man besser machen? Diese Reflexion passiert immer mit den jeweiligen Bereichsführern und bei einigen Einsätzen auch mit der Berufsfeuerwehr.

Was bedeuten solche langen Einsätze für dein Familienleben?

Jede und jeder, die oder der ein Familienleben hat, weiß, was es dafür bedeutet, bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv zu sein – genauso ist es auch bei mir.

Was war bei diesem Einsatz die Herausforderung? (Feu6 Billstraße)

Bei diesem Einsatz war über eine sehr lange Zeit unbekannt, ob oder wie sich der Brand ausbreitet, welche Stoffe dort gelagert waren und welche Folgen dies auf den Einsatzverlauf und auf die Einsatzkräfte haben könnte. Die nötige Balance zwischen dem Nötigen und dem Sinnvollen ist dabei besonders wichtig.

- [t.drux]