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Freiwillige Feuerwehr Hamburg

07.06.2002
Aktuelles

BGA & Flash-Over-Container


Ein Erlebnis-Bericht: “Es wird verdammt heiß werden”. Das ging uns wohl allen durch den Kopf

BGA & Flash-Over-Container

“Es wird verdammt heiß werden”. Das ging uns wohl allen durch den Kopf, als wir, die FF Billstedt-Horn, uns am 07. Mai 2002 gegen 18 Uhr mit unseren Löschfahrzeugen auf den Weg zur Landesfeuerwehrschule (LFS) machten. Wir sollten in der Brandgewöhnungsanlage (BGA) und im Flash-Over-Container das „Löschen unter extremen und realen Bedingungen“ erlernen. Spezielle Vorstellungen davon hatten nur wenige. Den Sinn der Ausbildungsmaßnahme hatte allerdings nicht nur jeder erkannt, sondern von vorne herein auch für sinnvoll und hilfreich befunden. Dies schlug sich in einer leicht angespannten aber erwartungsvollen Atmosphäre nieder.
An der LFS angekommen, wurden wir von den Ausbildern, die hier Moderatoren heißen, begrüßt. Nachdem uns Herr Haug, der Leiter der Übung, alle Kameraden vorgestellt hatte, gab es eine Einweisung in das Kommende. Unsere Sicherheit stand dabei an erster Stelle. Weitere Vorbereitungsmaßnahmen, bei denen wir unterstützten, war der Aufbau einer Wasserversorgung mit der Vornahme von insgesamt drei C-Leitungen. Diese dienten sowohl einer kurzen Wiederholungsausbildung am Fog-Fighter und später der Durchführung bzw. Absicherung der Übung. In noch ruhiger Atmosphäre erklärte uns Herr Jasinski die Vorgehensweise der indirekten Brandbekämpfung mittels Fog-Fighter im Innenangriff. Jeder konnte anschließend ausgiebig dieses Verfahren, bei dem drei kurze, stark vernebelte Wasserstöße im 45° Winkel an die Decke des brennenden Raumes abgegeben werden, üben und auftretende Probleme und Fehler ausmerzen.

Nun begann die eigentliche Ausbildung in der BGA. Hierzu mussten durch uns verschiedene Positionen besetzt werden. Zu diesem Zeitpunkt waren wir bereits in Trupps zu jeweils drei Kameraden eingeteilt. Die durch uns zu bewältigenden Aufgaben waren: ein Maschinist, zur Sicherstellung der Wasserversorgung, ein Trupp zum Nachführen des Schlauches, ein Trupp zum Befeuern des Brandraumes und natürlich der Trupp unter PA, der mit zwei Moderatoren in der BGA im Innenangriff vorgehen sollte.
Der jeweilige Angriffstrupp hatte nun mehrere Aufträge zu erfüllen. Die erste Aufgabe war die Rettung einer vermissten Person, die durch eine schwere, unhandliche Holzpuppe dargestellt wurde. Das Vorgehen des Trupps wurde hierbei durch Qualm, Dunkelheit, Hitze, sowie Gasbrennern im Flur der dargestellten Wohnung erschwert. Sobald die vermisste Person gefunden wurde, musste schnellstmöglich der Rückweg angetreten werden, wobei die „Person“ sowie das C-Rohr mitzurückgeführt werden mussten. An der Haustür wurde der Gerettete an den Sicherungstrupp übergeben. Nun konnte sich der Angriffstrupp der eigentlichen Brandbekämpfung widmen und musste sich dazu durch die gesamte Wohnung arbeiten, um den eigentlichen Brandherd zu finden.
Auf dem Weg zum Brandraum stieg die Temperatur in der Wohnung stetig an. Das zu bekämpfende Feuer befand sich im hinteren Teil der „Wohnung“, hinter einer verschlossenen Tür. Nun fand das vorher Wiederholte Anwendung. Ein Feuerwehrmann öffnete die Tür, seine beiden Kameraden begaben sich mit dem Strahlrohr bis in den Türrahmen und führten die indirekte Brandbekämpfung durch. Wer nach den drei abgegebenen Sprühstößen nicht schnell genug auf dem Boden lag, spürte schnell die Hitze des gefährlich zurückschlagenden Wasserdampfes. Aber auch wer auf dem Boden lag bekam zumindest heiße Kniee.
Reihum wurde nun von jedem Mitglied des Trupps die indirekte Brandbekämpfung durchgeführt und natürlich die große Wirkung dieser Vorgehensweise beobachtet. Hatte jeder diese Technik zur Zufriedenheit der Moderatoren angewendet, wurde der Rückweg angetreten. Nach etwa 20 Minuten erreichte der Trupp wieder den Ausgang und war froh aus dieser Hitze heraus und an der frischen Luft zu sein.
Nach einer kurzen Verschnaufpause wurde dann mit den Moderatoren der Durchgang besprochen. Es wurden Fehler aufgezeigt, Verbesserungsvorschläge gemacht aber auch gutes und richtiges Vorgehen gelobt.

Nachdem alle Trupps die BGA durchlaufen hatten, ging es zum zweiten Ausbildungsabschnitt dieses Abends: Dem Flash-Over-Container.
Sinn und Zweck dieser Ausbildung war es, uns die Entwicklung eines Zimmerbrandes und hierbei insbesondere die Phase der Rauchdurchzündung (Flash-Over) in realistischer Weise aufzuzeigen.
Nach einigen schnellen Vorbereitungs- und Umbaumaßnahmen, konnten wir im „Beobachtungsraum“ Platznehmen. Und los gings, erst mal ganz ruhig und friedlich. Das Feuer war „weit“ weg und auch nicht besonders warm. Die einzelnen Phasen eines Brandes wurden von außen kommentiert und konnten somit durch uns sehr bewusst wahrgenommen werden. Auch „Kleinigkeiten“ wie zum Beispiel die Farbe oder Konsistenz des Rauches bekamen für uns eine reale Bedeutung. Viele Indikatoren für die jeweilige Brandphase, die uns bis dato nur aus der Theorie bekannt waren, wurden von uns hautnah erlebt.
Mit fortschreitender Brandausdehnung stieg die Temperatur und im gleichen Tempo unser Unbehagen. Obwohl dies eventuell der falsche Ausdruck ist, denn raus wollte eigentlich niemand, nur aufrecht sitzen und das noch ganz vorne KONNTE auch niemand mehr. Der Brand war mit der Zeit soweit fortgeschritten, dass auch der Rauch über uns durchzündete und für imposante Eindrücke sorgte. Ein Aufenthalt im Beobachtungsraum war nur noch liegend möglich. Einige Male konnte zu diesem Zeitpunkt des Brandes noch die indirekte Brandbekämpfung durchgeführt werden, was jeweils einen sofort spürbaren Erfolg mit sich brachte.
Nach dieser Lektion war für uns ein äußerst eindrucksvoller Übungsdienst beendet. Bedanken möchten wir uns insbesondere bei Herrn Haug und seinem Team für die gelungene Ausbildung und das zeitliche Engagement. Wir freuen uns schon auf den nächsten Durchgang!

Fotos: Plagens
Text: Gonitzke / Köhler

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Die Vorbesprechung...

Die Vorbesprechung...


Anheizen der Anlage...

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Galerie
Der Löschangriff kann beginnen...
ohne Worte
Im Flash-Over-Container...
Im Flash-Over-Container