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Freiwillige Feuerwehr Hamburg

05.07.2002
Aktuelles

Absturz zeigt: Freiwillige Feuerwehren unverzichtbar


Spitzenverband sieht sich in der Neuausrichtung des Katastrophenschutzes bestätigt

(dfv) Berlin/Radolfzell – „Die Flugzeug-Katastrophe am Bodensee zeigt einmal mehr, dass die flächendeckende Gefahrenabwehr durch unsere Feuerwehren unverzichtbar ist. Insbesondere den Freiwilligen Feuerwehren kommt hier hohe Bedeutung zu. Sie garantieren schnelle Hilfe an jedem Ort zu jeder Zeit – deshalb muss dieses System auch in der Zukunft leistungsstark erhalten werden. Nur durch dieses System standen überall im 30 Quadratkilometer großen Einsatzgebiet in kurzer Zeit qualifizierte und angemessen ausgestattete Einsatzkräfte zur Verfügung“, sagt Gerald Schäuble, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) aus Radolfzell am Bodensee. Der DFV vertritt alle 1,3 Millionen Feuerwehrangehörigen in Deutschland.

An den Lösch- und Bergungsarbeiten nach dem Flugzeug-Zusammenstoß waren zeitgleich bis zu 250 Einsatzkräfte aus 13 Feuerwehren beteiligt. Die Einsatzkräfte kamen aus dem Bodenseekreis, aber auch aus den benachbarten Landkreisen. Die Feuerwehren stellten damit auf Anhieb das größte ehrenamtliche Helferpotenzial. Deutschlands Gefahrenabwehr fußt auf 24 700 Freiwilligen, 99 Berufs- und 900 Werkfeuerwehren. Durch dieses Netz ist fast überall effektive Hilfe in maximal zehn Minuten nach einem Notfall möglich.

Nach dem 11. September zeige das folgenschwere Flugunglück einmal mehr, dass der Katastrophenschutz gestärkt und der Selbstschutz der Bevölkerung wieder ernst genommen werden müsse, sagt der DFV-Präsident. Schäuble: „Bei dem Unglück ist die Stadt Überlingen nur knapp einer Katastrophe mit unabsehbaren Folgen entgangen. Dies belegt: Es ist notwendig, überall leistungsstarke Strukturen im Katastrophenschutz vorzuhalten. Auch der Selbstschutz der Bevölkerung hat seine Berechtigung und muss wieder aufgebaut werden. Er wurde nach dem Ende des Kalten Krieges völlig vernachlässigt.“

Der Spitzenverband des Feuerwehrwesens sieht sich in seinen Aktivitäten bestärkt. Schäuble: „Wir haben uns nach dem 11. September erfolgreich für Investitionen des Bundes in zweistelliger Millionenhöhe stark gemacht. Die Neuausrichtung des Katastrophenschutzes ist auf dem richtigen Weg. Aktuell planen wir mit dem Bundesministerium des Innern, die Bevölkerung über Informationen und Verhaltensregeln verstärkt an Selbsthilfemaßnahmen heran zu führen. Dazu gehören insbesondere der Aufbau eines Warn- und Informationssystems, die Brandschutzaufklärung und die Erste-Hilfe-Ausbildung.

Darüber dürfe aber das bestehende System der Gefahrenabwehr durch Feuerwehren nicht vernachlässigt werden. Der Rückgang der Helferzahlen sowie Investitionsstaus und die Sparbemühungen der Kommunen seien die Herausforderungen der Zukunft, dieses System zu erhalten. Schäuble: „Die Menschen in Deutschland müssen sich auch künftig auf eine schnelle, kompetente und zuverlässige Gefahrenabwehr verlassen können.“

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