06.12.2002

Aktuelles

Fünf freiwillige Feuerwehrleute bei Unfall in Frankreich getötet

Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der Autoroute du Sud zwischen Lyon und Marseille im Departement Drome kamen Anfang der Woche fünf Feuerwehrmänner der Freiwilligen Feuerwehr Loriol sur Drome ums Leben. Drei weitere Kameraden und ein Polizist wurden schwerstverletzt.

Ausgerückt zu einem leichten Verkehrsunfall auf einer Behelfsbrücke in einer Baustelle wurden sie trotz Vollsperrung der Fahrbahnen von einem 81 jährigen Mercedesfahrer mit ca. 150 km/h überfahren.
Vier Kameraden waren durch die Wucht des Aufpralles auf der Stelle tot und furchtbar entstellt, für sie kam jede Hilfe zu spät. Ein fünfter Feuerwehrmann wurde durch den Aufprall von der 25 m hohen Brücke in den zur Zeit Hochwasser führenden Fluss Drome geschleudert. Sein Körper wurde bis heute nicht gefunden.
Am Donnerstag, den 5. Dezember fand in der 5600 Seelengemeinde Loriol sur Drome im Beisein des französischen Staatspräsidenten Chirac ein ergreifender Trauergottesdienst statt. Dabei zeichnete Chirac alle Getöteten posthum mit der höchsten französischen Heldenmedaille aus.
In seiner Trauerrede lobte er das ehrenamtliche Engagement aller freiwilligen Feuerwehrleute zum Wohle der Allgemeinheit und insbesondere des Staates. Er stellte fest, dass es keine „banalen Einsätze“ gäbe. Er kondolierte den Hinterbliebenen und besuchte die Schwerverletzten in den Krankenhäusern.
Der 81 jährige Todesfahrer gab an, dass er von einer Vollsperrung der Autobahn nichts mitbekommen habe. Er fuhr dann mit 150 km/h ungebremst in die Unfallstelle auf der Überholspur. Die Polizei vermutet, dass er die Sperrung auf dem Pannenstreifen umfahren habe. Er wurde noch vor Ort verhaftet und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
Die Suche nach der Leiche des fünften Feuerwehrmannes geht unvermindert weiter.

Bericht : Le Monde vom 02.12.02
Fernsehsendung : Antenne 2 vom 05.12.02
Übersetzung : Jörg Plagens – FF Billstedt-Horn

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