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Freiwillige Feuerwehr Hamburg

05.09.2003
Aktuelles

Drei Feuerwehrmänner im Maurenmassif verbrannt


Die Waldbrände im Maurenmassif an der Cote d´Azur setzen sich mit ungebrochener Kraft weiter fort. Der Feuerwehr gelingt es nur schwer die Flammen unter Kontrolle zu bringen.

Montagabend wurden drei Feuerwehrmänner von den Flammen eingekreist und verbrannten bei lebendigem Leibe in ihrem Löschfahrzeug.

„In der Mitte des Feuers sind wir eine große Familie und wir beschützen und beobachten uns gegenseitig, damit wir alle heil in unsere Feuerwehrhäuser zurückkehren“, so die Aussage des völlig erschöpften Feuerwehrmannes Gregory Bocquet. Nachdem er im Maurengebirge über 54 Stunden im Einsatz gegen die Waldbrände war, erfuhr er am Dienstagmorgen, dass drei seiner Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr La Seyne-sur-Mer nie wieder zurückkehren werden.

Die drei Männer, zwei freiwillige Feuerwehrmänner und ein Berufsfeuerwehrmann, rückten in einem Convoi von 15 Fahrzeugen aus, um in der Gegend von Cogolin und Grimaud gegen die Waldbrände zu kämpfen. Zusammen mit noch einem Löschfahrzeug bekamen sie einen Abschnitt im Wald zugewiesen. Als plötzlich der Wind seine Richtung änderte waren beide Fahrzeuge von den bis zu 100m hohen Flammen eingeschlossen. Ein Fahrzeug schaffte es noch sich durch die Flammenwand hindurch in Sicherheit zu bringen. Das Fahrzeug aus La Seyne-sur-Mer schaffte es nicht mehr. Beim Versuch in die Gegenrichtung zu entkommen fuhr sich das Fahrzeug fest und wurde von der Feuerwalze überrollt. Zwei Kameraden wurden in der Fahrzeugkabine und der dritte Kamerad vor dem Löschfahrzeug tot aufgefunden.
Georges Lahaye (37), Patrick Zedda (41) und Michel Giovannini (42) hinterlassen zusammen 7 Kinder zwischen 1 und 12 Jahren, alle waren verheiratet.
Die Emotionen bei den Feuerwehrleuten sind natürlich sehr hoch. Viele Kameraden ließen ihren Tränen freien Lauf, als sie von der Tragödie hörten.
„Dieses Drama zeigt uns wieder einmal, welche Gefahren auf Feuerwehrleute warten, wenn sie für die Allgemeinheit tätig werden. Besonders schlimm ist es, dass es ein banaler Ortswechsel auf einer Strasse war“, so der Kommandant Lieutenant-colonel Jacques Baudot in seiner Traueransprache.
Am Dienstagnachmittag traf der Staatspräsident Jacques Chirac in der Feuerwache der Toten ein und salutierte vor den Särgen der Kameraden. In seiner Trauerrede sagte er: „Ich verneige mich vor diesem Körpern die ihr Leben ließen für das französische Vaterland. Diese Männer sind wahre Helden unserer Zeit“.
Der Präsident der französischen Nationalversammlung, Alain Juppé, sagte gestern in Paris: “Ihr Verhalten gebührt der Respekt der ganzen Nation“.

Quellen: Zeitung Ouest France, Zeitung Nice-Matin
Übersetzung: Jörg Plagens – FF Billstedt-Horn

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