12.02.2004
Aktuelles
Warum mit Kanonen schießen…
Hat in Hamburg vielleicht ein besonderes Tunnellöschfahrzeug auf Kettenfahrgestell eine Zukunft ?
Vor einem breiten Fachpublikum wurde im November 2003 die Tauglichkeit eines neu entwickelten Speziallöschgerätes für den Einsatz in Tunneln getestet.
In einem zu diesem Zweck gesperrten Strassentunnel wurde von eigens hierfür engagierten Pyrotechnikern ein Brandszenario aufgebaut, das realitätsnahe Testbedingungen gewährleistete: kurz nach Entstehung des Brandes breitete sich eine dicke Rauchwolke im Tunnel aus, welche die Sicht im Tunnel auf null reduzierte. Daraufhin wurde das neue Spezialfahrzeug zum Einsatz gebracht. Das vollständig fernbedienbare Kettenfahrzeug arbeitete sich zielstrebig Richtung Brandherd vor und drückte dabei den in der Röhre befindlichen Rauch vor sich her aus dem Tunnel. Erreicht wird dieser Effekt mit einer auf dem Fahrgestell montierten modifizierten Schneekanone, die in der Lage ist, bis zu 500 Liter Wasser pro Minute in Milliarden feinste Wassertröpfchen zu zerstäuben und diese dann fast 100 m weit nach vorne zu schleudern. Die Wassereinspeisung für das Spezialgerät erfolgt über Hydranten.
Ein wichtiges Kriterium, das der LUF 60 damit erfüllt ist die Fähigkeit, Luftströme zu stabilisieren. Denn unter normalen Bedingungen ist es unmöglich vorherzusagen, in welche Richtung der Rauch bei einem Tunnelbrand abzieht. Wenn die Feuerwehr nun in den Tunnel vorgestoßen ist und der Wind sich dreht, hat das fatale Folgen.
Auch ist es aufgrund der Konstruktion als Kettenfahrzeug möglich, ein im Weg stehendes Fahrzeug einfach zur Seite zu schieben. Ferner ist das Gerät aufgrund der geringen Göße und seiner Wendigkeit in der Lage, auch in engen Räumen zu arbeiten. Bei der im Anschluss an den Test stattgefundenen Besprechung erntete die Maschine viel Lob.
Nach Meinung von anwesenden Tunnelbrandexperten ist das LUF 60 genau das richtige für eventuelle Einsätze in Tunneln. Zurzeit stünde für solche Fälle lediglich der Turbolöscher der BASF Werksfeuerwehr zu Verfügung.
Man muss gespannt bleiben, ob dieses Gerät auch in Hamburg eine Zukunft haben könnte. Wer mehr wissen will > www.rechners.com
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