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Freiwillige Feuerwehr Hamburg

13.06.2004
Aktuelles

Großeinsatz: Schute auf Grund


Die Ausflügler am Stover Strand hatten am Sonnabend plötzlich eine ganz ungewöhnliche Attraktion vor Augen:

Stundenlang hing ein außer Kurs gelaufenes Binnenschiff samt angekoppeltem Schubleichter auf der weit in die Elbe gezogenen Sandbank vor Stove fest. Erst tief in der Nacht gelang es, den Havaristen mit einem Eisbrecher des Wasser- und Schifffahrtsamtes aus Geesthacht freizuschleppen.

Gegen 15 Uhr war der erfahrene tschechische Kapitän mit dem Binnenschiff „Baghira“ aus Petershagen elbaufwärts unterwegs. Nach Angaben der Hamburger Wasserschutzpolizei riss dann aus noch ungeklärten Gründen vor der Sandbank zwischen Stove und Hamburg-Altengamme eine Stahltrosse, mit der der an der rechten Seite des Schiffes angedockte Schubleichter befestigt war. Daraufhin geriet der „Anhänger“ außer Kurs und rutschte auf die Sandbank. Das Schiff war mit knapp 2000 Tonnen Draht beladen.

Spaziergänger, die den Havaristen schließlich vom Deich aus entdeckten, gingen von einer Kollission zweier Schiffe aus und alarmierten die Feuerwehr. Gemäß dem Einsatzstichwort „Schiffskollission groß“ rückten die Feuerwehren zu beiden Seiten der Elbe mit einem Großaufgebot an. Mehr als 25 Fahrzeuge, sechs Boote und rund 200 Mann waren vor Ort. „Tun konnten wir erstmal nichts. Das Wasser lief ab, die Ebbe setzte ein“, berichtet Werner Burmester, Bereichsführer der Freiwilligen Feuerwehren in den Hamburger Vier- und Marschlanden. Er hatte mit einem Kleinboot zum Havaristen übergesetzt. „Ich habe dem Kapitän die Gefahr hier durch die Sandbank erklärt. Aber der hat nur abgewinkt und gesagt, dass er die Strecke hier bestens kennt“, berichtet Burmester.

Das nächste elbabwärts fahrende leere Schiff „Hannover 2“ setzte sich nach einer Stunde neben die „Baghira“, doch es gelang nicht, das aufsitzende Schiff so freizuschleppen. „Ehe sich der Kapitän überhaupt gemerkt hatte, was los war, hing er auch schon mit dem Schiff selbst und nicht nur mit dem Leichter fest“, sagt Burmester. Da war dann zunächst alles zu spät. Zwei Drittel der „Baghira“ und der Schubleichter komplett ragten am Abend bei Niedrigwasser aus dem Wasser. Zu Fuß konnten die Spaziergänger vom Stover Strand über die Sandbank zum Havaristen wandern und ihn aus der Nähe bestaunen.

Damit kein Wasser über das tiefliegende Heck ins Schiff schwappen konnte, brachten die Feuerwehrleute mit einem Kleinboot Sandsäcke an Bord, um einen Schutzwall aufzubauen. Für den Unglücks-Kapitän, seinen Matrosen sowie die verbliebene kleine Mannschaft an Feuerwehrleuten und die fünf Beamten der Wasserschutzpolizei hieß es dann erstmal abwarten. Erst um 1.53 Uhr, aber immerhin eine Stunde vor dem Höchststand der nächsten Flut, konnte das festsitzende Schiff dann freigeschleppt werden. Ein nennenswerter Schaden am Rumpf wurde nicht entdeckt. Burmester: „Es ist schön glatt auf den Boden gerutscht.“

Autor: Timo Jann

An dem Einsatz waren folgende Freiwillige Feuerwehren der Stadt Hamburg beteiligt:

FF Neuengamme
FF Altengamme
FF Kirchwerder Süd
FF Fünfhausen

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Fotos: Timo Jann / Feuerwehr-Magazin

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