23.03.2005
Aktuelles
Übung für die Ölseparationsanlage „SEPCON 01“ an der Unterelbe
Samstag, 19. März 2005 Wetter: geringe Bewölkung, Wind: mäßiger Wind aus östlicher Richtung Temperatur: etwa 5°C
Durch die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) der Freien und Hansestadt Hamburg wird die Ölschadensbekämpfungsanlage „SEPCON 01“ sowie das THW Hamburg-Mitte zu einem Ölunfall auf der Oberelbe alarmiert.
Es galt folgende angenommene Schadenslage abzuarbeiten:
Am 19.03.2005 ist es in den frühen Morgenstunden auf der Oberelbe im Bereich zwischen Bunthausspitze und dem Hafen von Oortkaten bei dichtem Nebel zu einer Kollision zwischen dem elbaufwärts fahrendem Binnentanker „ORPHEUS“ und dem elbabwärts fahrenden Binnenschiff „KOLLAU“ gekommen.
Der Binnentanker wurde dabei an der Backbordseite getroffen. Bei der Kollision wurde ein mit schwerem Heizöl beladenen 120 m² großer Tank beschädigt, aus dem große Mengen des schweren Heizöls in die Elbe gelaufen sind. Mit auflaufendem Wasser ist ein großer Teil des auslaufenden Öls in den Hafen von Oortkaten getrieben. Dort hat sich das Öl unterhalb der Kaimauer am Löschplatz gesammelt und u.a. einen Teil der Kaimauer verschmutzt.
Um 08.40 Uhr rückte das Kräfteaufgebot der Feuerwehren Warwisch und Fünfhausen unter Führung des DBerf O/N vom Feuerwehrstützpunkt Fünfhausen ab und erreichte nach kurzer Anfahrtszeit den Übungsort. Das ebenso alarmierte THW war bereits am Lösch- und Ladeplatz des Hafens Oortkaten angekommen.
Nach einer Einweisung durch die Übungsleitung sprachen sich die Führungskräfte von THW und Feuerwehr zwecks Ordnung des Raumes ab und ließen die Fahrzeugführer aus dem Bereitstellungsraum anrücken. Das Übungsszenario sah eine Einheitenspezifische Aufgabenteilung vor, die von den Führungskräften THW und Feuerwehr ohne Probleme umgesetzt wurde.
Das THW brachte eine 100 m lange Ölsperre (Hydrotec) zu Wasser und verankerte sie fachgerecht. 2 Trogskimmer und 1 Handskimmer (zwecks Aufnahme des Öl/Wassergemisches) kamen zum Einsatz. Mit Hilfe eines THW-Kranes wurden zwei Pontons, ein Schlauchboot sowie ein Rettungs- und Sicherungsboot zu Wasser gelassen. Parallel dazu wurden an Land zwei 15m³ fassende Falttanks errichtet; in die das von den drei eingesetzten Skimmern abgeschöpfte Öl-Wasser-Gemisch gesammelt wurde. Mittels Dampfstrahlern wurde die angenommene Öldekontamination der Kaianlage gereinigt. Für die Reinigung von Personal und Gerät wurde ein Dekontaminationsbereich mit den Trennbereichen weiß/grau/schwarz eingerichtet. Das abgeskimmte Öl/Wassergemisch wurde in Falttanks zwischengelagert und sollte dort von der Feuerwehr für die Separation im SEPCON abgenommen werden.
Die Kräfte der Feuerwehr hatten zwischenzeitlich ihren Aufgabenbereich ebenfalls aufgeteilt. Die FF Warwisch verlegte Hydraulik- und Cargo-Schlauchleitungen zwischen Pumpen, Steuerstand und SEPCON und bereite alles für die Separation vor. Die FF Fünfhausen baute den 70 m³-Vorlagetank, einen 30 m³-Tankbehälter (für das separierte Öl) sowie das Lamor Skimmersystem mit Power-Pack, Hydraulik- und Schlauchleitungen auf und beschickten den von den Warwischern betriebsbereit gemachten SEPCON mit Wasser. Der Lamor-Skimmer wurde vom THW-Kran aufgenommen und im Ölsperrenbereich zu Wasser gelassen. Er beschickte den 70m³-Vorlagentank mit dem angenommenen Öl/Wassergemisch. Mit einer vom SEPCON betriebenen zusätzlichen Hydraulikpumpe wurde vom THW-Falttank das dort gesammelte Öl/Wassergemisch abgeholt und ebenfalls in den 70 m³-Vorlagentank gefördert. Mittels einer 100m³/h-Hydraulikpumpe wurde dann der SEPCON aus dem Vorlagentank beschickt. Vom Steuerstand wurde in Absprache mit dem Maschinenführer des SEPCON sowie den Überwachungskräften von Vorlagentank, Lamor-Skimmer und THW-Falttank die Separation gefahren. Aufgrund der räumlichen Entfernungen und des Geräuschpegels musste dies über Handsprechfunkgeräte erfolgen.
Ziel dieser Übung war es, die für die Schadenslage speziell ausgebildeten Einsatzkräfte zu trainieren und die Zusammenarbeit zwischen THW und Feuerwehr, die in dieser Zusammensetzung noch nicht miteinander gearbeitet hatten, zu üben. Die Übungsleitung konnte nach Übungsende feststellen, dass THW und Feuerwehr ausgezeichnet zusammengearbeitet und die Schadenslage zur vollen Zufriedenheit abgearbeitet hatten. Ein besonderes Lob erhielt die THW-Mannschaft für den sehr gut aufgebauten Dekontaminationsbereich und die Feuerwehrkräfte für die in kürzester Zeit aufgebaute Separationsbereitschaft des SEPCON. Mit Befriedigung konnte die Übungsleitung aber auch die Führungskräfte von THW und Feuerwehr die gute fachliche Ausbildung der Mannschaften und die kompetente Absprache unter den Einheiten feststellen.
Eingesetzte Fahrzeuge der Feuerwehr:
Vorausfahrzeug des Direktionsbereichsführers Ost/Süd
LF 16-12 (FF Fünfhausen)
LF 16 TS (FF Fünfhausen)
Dekon-LKW-P (FF Fünfhausen)
GW Kran mit Anhänger „SEPCON 01“ (FF Warwisch)
LF 24-19 TH mit Tandemachsanhänger (FF Warwisch)
GKW mit Gabelstapler auf Tiefladeanhänger (FF Warwisch)
Dekon-LKW-P (FF Warwisch)
Eingesetzte Fahrzeuge des Technischen Hilfswerkes:
Ortsverband Mitte
1 MTW Zugtrupp vgl ELW 1 (Ducato)
1 MLW I (MB DoKa Pritsche Plane)
1 MLW II 2t gl (Unimog)
1 MLW III (MB 911 Rundhauber ex MKW)
1 GKW 1 (MB 1113 Rundhauber ex GKW)
1 LKW LDK 19 mt (MAN KAT I)
1 Anhänger Ponton
1 Anhänger 3t
1 Bootsanhänger
1 Hochdruckreiniger auf Anhänger
OV Bergedorf
1 MLW I (MB DoKa Pritsche Plane)
1 GKW 1 (MB 1113 Rundhauber ex GKW)
1 Hochdruckreiniger auf Anhänger
Marco Siemers, Gruppenführer SEPCON,FF Fünfhausen
Mark Koops, Maschinist SEPCON, FF Warwisch
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