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Freiwillige Feuerwehr Hamburg

22.05.2005
Aktuelles

Lehrgangsbericht „Einweisung in die Stabsarbeit“


Für alle für die S2 mehr ist als die Hamburger Schnellbahnverbindung zwischen Bergedorf und Pinneberg.

Die Erwartungen der zwölf Teilnehmer an den Lehrgang waren zu Beginn sehr unterschiedlich. Bettina Rustenbach aus dem Bereich Kommunikationstechnik stand beispielsweise bei dem Jahrhunderthochwasser in Dresden kurz vor ihrem ersten Stabseinsatz im Sachgebiet (S6). Sie hätte dort in die Planung und Durchführung des Informations- und Kommunikationseinsatzes eingebunden werden können. Sie wollte jetzt wissen, welche Aufgaben damit konkret verbunden sein könnten. Ingo Spehr von der FF Wandsbek-Marienthal berichtete über einschlägige Erfahrungen aus diversen Einsätzen als Fernmelder im Befehlswagen der Feuerwehr Hamburg. Aber wie sind die Arbeitsabläufe IN dem Stab? Wie werden eingehende Nachrichten verarbeitet und wie kommt es zu Entscheidungen, die die Fernmelder wieder raus geben? Das Team von Bernd Horn und Gilbert Tagge aus dem Fachbereich Führung der LFS fanden die Antworten. Sie erläuterten die sechs möglichen Sachgebietsfunktionen (S1 bis S6) in einem Stab und vermittelten die Katastrophenschutzstrukturen in Hamburg. Klar das dabei das Thema Deichverteidigung eine große Rolle spielte. Aber gerade der Fliegerbombenfund in Altona im Mai diesen Jahres (Feuerwehr-hamburg.de berichtete) und die damit verbundene Evakuierung von ca. 6000 Menschen zeigte deutlich, dass diese Strukturen unerlässlich sind für die Bewältigung von Extremsituationen in einer Großstadt wie Hamburg. Bereichert wurde die Ausbildung durch Gastbeiträge der Behörde für Inneres, des Technischen Hilfswerks und des Deutschen Roten Kreutz.

Im zweiten Teil des Lehrgangs stand die praktische Stabsarbeit im Vordergrund. Neben der Lagekartenführung konnten erste Erfahrungen mit der Einsatzdokumentation, dem vierfach Nachrichtenvordruck sowie dem Kräftemanagement gesammelt werden. Den Abschluss bildete eine Stabsübung „Wintermärchen“, die sich über einen ganzen Unterrichtstag erstreckte: tagelange, schwere Schneefälle über Hamburg hatten dazu geführt, das ein FEL B (Feuerwehreinsatzleitung mit HIORGS) einberufen wurde, um die Rettungsleitstelle zu entlasten. Insgesamt zehn(!) verschiedene Einsatzlagen hatte der Stab teilweise zeitgleich zu bewältigen. Einen Einsatzschwerpunkt bildete ein Bahnunglück im Hafengebiet. Dort wurden drei Feuerwehrangehörige bei Löscharbeiten von Signalmunition verletzt. Über 150 Einsatzkräfte beorderte der Stab unter Leitung von Günter Vollstedt (Feuer- und Rettungswache Alsterdorf) an den Hamburger Flughafen. Eine Militärmaschine war auf eine 150x300m große Halle der Luftwerft gestürtzt. Die ersten Rückmeldungen sprachen von 30 Verletzten und mehreren verschütteten Personen. Den Übungsabschluss bildete eine Pressekonferenz zur Information der Medien über die aktuelle Lage in Hamburg aus der Sicht der Feuerwehreinsatzleitung.

Allen Teilnehmern hat der Lehrgang einen guten Einblick in die Strukturen und die Vorgehensweisen der Stabsarbeit gewährt. Die Lehrgangsbesetzung mit Kräften der Freiwilligen und der Berufsfeuerwehr gab viel Raum zum Informationsaustausch.

Besonderen Dank gilt dem Team von Bernd Horn und Gilbert Tagge von der Landesfeuerwehrschule Hamburg für die Lehrgangsgestaltung sowie Manfred Teubart von der Landesfeuerwehrschule Schleswig-Holstein in Harrislee und Volker Strerath von der Niedersächsischen Landesfeuerwehrschule in Celle für die Bilder der Stabsübung „Wintermärchen“.

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Galerie
Stabsleiter Günter Vollstedt (links) im Gespräch mit S1(Personal/innerer Dienst) über die bereitgestllten Kräfte.
Der Stab rollt an. Mit dem Rücken zum Bild: Bettina Rustenbach (links) und Ingo Spehr bei der Einsatzdokumentation.
Die Schadenkonten der einzelnen Einsatzstellen werden von S3(Einsatz) an der Tafel geführt.
Besprechung an der Lagekarte: Günter Vollstedt (rechts) mit Udo Stahlbuhk und Jürgen Kokott (links)
Pressekonferenz mit Karsten Dabelstein S5 (links, Presse- und Medienarbeit)und Michael Henning S4 (Versorgung)