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Freiwillige Feuerwehr Hamburg

19.01.2007
Aktuelles

Momente einer Sturmnacht – Wehren berichten über Kyrill


Die Redaktion hatte gestern dazu aufgerufen, dass die Freiwilligen Feuerwehren in Hamburg uns ihre Eindrücke und besonderen Einsätze des Orkanes "Kyrill" mitteilen sowie Bildmaterial zusenden. Hier die ersten kleinen Sturmberichte....

Allgemeines: Im Rahmen der mit einem internen Ausnahmezustand gefahrenen Einsätze gegen Sturm und Regen waren insgesamt 75 der 87 Hamburger Freiwilligen Feuerwehren im Einsatz. Die Einsätze häuften sich insbesondere am Do., 18.01.2007, zwischen 16:00 und 22:00 Uhr. Sie dauern aber bis in den Vormittag des 19.01.2007 an.

FF Rahlstedt: An einer Einsatzstelle haben sich ca. 100 m² Flachdach (Wellblech) eines Mehrfamilienhauses gelöst und sind durch die Orkanböen durch die Luft auf die Straße geflogen. Die umherfliegenden Teile beschädigten einen PKW sowie einen PKW-Anhänger. Die Dachteile wurden mit dem Trennschleifer zerkleinert. Die Straße musste durch die Polizei wegen des starken Windes und der Tatsache das sich weitere Dachteile lösen könnten für mehrere Stunden gesperrt werden. Um 23:00 Uhr als der Wind nachließ wurden wir erneut an die Einsatzstelle gerufen um die losen Teile auf dem Dach zu entfernen, sodass die Straße durch die Polizei wieder freigegeben werden konnte.

FF Billstedt-Horn: Die Wehr war zu einem Einsatz im Derbyweg gerufen worden. Die Schadenslage war hier Wasser auf Straße und im Kleingartengelände aufgrund einer verstopfter Regenwassersammelleitung. Kräfte vor Ort waren BILLH 1 und BILLH 2

FF Altona: In der Gerichtsstaße war ein Baum auf ein Auto und ein Fahrrad gestürzt. Eine Gefährdung anderer parkender PKW war durch den starken Sturm und der Lage des Baumes nicht auszuschließen. Von dem Baum wurden zunächst kleinere und mittelgroße Äste entfernt, um das Gewicht und die Angriffsfläche des Baumes zu reduzieren. Anschließend wurden mehrere PKW durch einen von der Polizei beauftragten Abschleppunternehmer entfernt. Der Baum wurde mittels des Abschlepperkrans (vielen Dank an die Firma) angehoben und das geschädigte Fahrzeug konnte seine mißliche Lage unter dem Baum verlassen. Im Nachgang wurde der Baum mittels Motorsäge fachgerecht zerlegt und beseitigt. An dem PKW und dem Fahrrad enstand ein nicht unerheblicher Sachschaden.

FF Osdorf: Die FF Osdorf hat im Laufe des Nachmittags und abends sieben Einsätze abgearbeitet, wobei es sich in drei Fällen um Wasser auf Straßen und in Gebäuden handelte. Besonders auffällig war ein unter Wasser stehender Heizungskeller. Das Wasser hatte bereits den Sockel zum Brenner erreicht. Der Keller konnte mittels E-Tauchpumpe gelenzt werden. In weiteren vier Einsatzfällen waren gefallene oder umgewehte Gegenstände zu beseitigen, so u.a. ein Baum, ein Bauzaun und Geäst auf den S-Bahngleisen. In einem Fall war keine Schadenslage feststellbar. Einen 12m-Baum, der quer über die Straße lag und ein BMW Cabrio unter sich begraben hatte, hatte der Sturm bereits am Morgen um 05:48 Uhr beschert. Neben der Einsatztätigkeit besuchten die PA-Träger zwischendurch noch termingemäß die MOBAS, da der Termin für diesen Tag anberaumt war. Wat mutt, datt mutt!

FF Sasel: Zu insgesamt zehn unwetterbedingten Einsätzen rückte die FF-Sasel mit beiden Löschfahrzeugen aus. Die ersten Einsätze konnten noch recht zügig abgearbeitet werden, da es sich nur um mit Wasser überflutete Fahrbahnen handelte. Aber nach einer kurzen Verschnaufpause an der Wache ging es dann richtig los. Zu sieben weiteren Einsätzen mussten die Einsatzkräfte ausrücken um umgestürzte Bäume von Häusern, PKWs und Strassen zu bergen. Bemerkenswert war ein Einsatz in der Strasse „Am Pfeilshof“ wo eine umgestürzte Buche mit einem Stammdurchmesser von über einem Meter und einer Länge von ca. 25 Metern die Strasse blockierte. Hier wurde die Hilfe von der Drehleiter 24 und der FF Bramfeld notwendig um den Baum zu zerkleinern und zu beseitigen. Insgesamt drei Stunden waren die Einsatzkräfte hier im Einsatz bis die Strasse wieder passierbar war.

FF Oldenfelde: Die FF Oldenfelde war in der Sturmnacht zu insgesamt 7 Einsätzen ausgerückt. Einer davon war ein Einsatz in der Pfefferstraße, der hier rund zwei Stunden Zeit in Anspruch nahm. Einer allein wohnende älteren Dame war eine ca. 15 Meter hohe Fichte mit einem Stammdurchmesser von ca. 70 cm auf der rückseitigen Gartenseite auf das Dach ihres Bungalows gestürzt. Diese musste erst von der Wurzelseite um ca. 7 Meter gekürzt werden um das hohe Gewicht zu reduzieren um sie dann mit Hilfe eines Greifzuges vom Dach des Hauses zu ziehen. Der Schaden am Dach hielt sich mit einigen zerstörten Dachpfannen / Regenrohr in Grenzen, der Aufwand mit Aufbau von Beleuchtung, Greifzug und der zusätzlich erforderlichen Entfernung von zentimeterdicken Schlingpflanzen um den Baum gestaltete sich im Garten als sehr aufwändig.

FF Stellingen: Im Doerriesweg in Hamburg-Stellingen wurde von einem 3-geschossigen Wohn- und Geschäftshaus das Dach auf einer Fläche von ca. 100 m², sowie mehrere Dachluken durch den Wind abgetragen. Die FF Stellingen (STELG1) forderte den Zugführer 15, sowie die Polizei zur Einsatzstelle nach. Daraufhin wurde beschlossen Sicherungsmaßnahmen mit Hilfe einer DL und Unterstützung eines HLFs vorzunehmen. Durch provisorisches Schließen der offenen Stellen wurden die Wohnungen für die Nacht wieder bewohnbar gemacht.Eine angrenzende Tischlerei war durch den Schaden am Dach auch betroffen, Teile des Daches konnten sogar im angrenzenden Jacobsenweg von den Einsatzkräften gefunden werden.

FF Fuhlsbüttel: Zu insgesamt 18 durch „Kyrill“ verursachten Einsätzen mußte die FF Fuhlsbüttel ausrücken. Bereits am Nachmittag gegen 16:00 Uhr wurde die Wehr alarmiert, um überflutete Strassen in den Stadtteilen Barmbek, Winterhude und Fuhlsbüttel vom Wasser zu befreien. Diese Einsätze dauerten bis etwa 18:00 Uhr an, im Anschluß ergab sich aber nur eine kurze Verschnaufpause, bevor dann ab etwa 19:00 Uhr immer mehr Meldungen von umgestürzten Bäumen eintrafen und alle drei Fahrzeuge der Wehr noch bis etwa 23:30 Uhr in Bewegung hielten.

Während einige der Alarmierungen relativ schnell abgearbeitet werden konnten, mußte die Besatzung des zweiten LFs in der Strasse „Im Grünen Grunde“ fast zwei Stunden tätig sein. Direkt neben dem Ohlsdorfer Freibad war eine etwa 20 Meter hohe Pappel umgestürzt und hatte zwei Zäune zerstört. Zu liegen kam der Baum dann auf einem Parkplatz und blockierte mit seiner Krone auch noch die Strasse, welches den Verkehr stark behinderte. Konnte die Strasse noch schnell geräumt werden, war die weitere Beseitigung des Baumes kompliziert, da die in den Baum verkeilten Zaunteile den Einsatz der Motorkettensäge erschwerten. Nach ungefähr anderthalb Stunden waren diese Schwierigkeiten aber letztlich überwunden und die Einsätzkräfte konnten wieder an die Wache einrücken.

FF Nienstedten: Bereits auf der Anfahrt wurde die Meldung von „Lose Dachteile“ auf Baum auf Haus geändert. Bei Eintreffen erwartete uns eine mächtige umgestürzte Linde, die wie ein „Mikadospiel“ auf dem Dach und am Haus abgelegt war. Eine in Aufregung befindliche Familie wurde zunächst beruhigt und betreut und anschließend, die erforderlichen Sicherungsmaßnahmen eingeleitet. Nachdem einige gefährliche Baumteile entfernt waren, das Dach in Augenschein genommen worden war und keine weitere Gefahr in Bezug auf den restlichen Baumkörper bestand, wurde die Einsatzstelle an den Eigentümer übergeben.

FF Eidelstedt: Auch die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Eidelstedt wurden um 16:13 Uhr zu dem ersten Wetterbedingten Einsatz gerufen. In der Lohkampstraße – Höhe Schule – war die Straße durch den Regen unter Wasser. Die FF Eidelstedt reinigte die Siele in diesem Bereich der Straße und das Wasser konnte wieder abfließen. Es folgte ein weiterer Einsatz um 16:33 Uhr. Hier war im Lentföhrdener Weg eine Sickergrube (ca. 8000 Liter Inhalt) durch die starken Regenfälle übergelaufen. Durch das überlaufen der Sickergrube wurden bereits angrenzende Firmenräume überschwemmt. Die FF Eidelstedt lenzte die Sickergrube. Starke Regenfälle und eine verstopfte Straßenunterführung des Drainagesieles sorgten im Strohblumenweg für „Land unter“. Das gesamte Regenwasser des Tages staute sich hier auf und überschwemmte den gesamten Straßenzug. Die FF Eidelstedt beseitigte die Verstopfung der Straßenunterführung und das Wasser konnte wieder über das Grabensystem, in diesem Teil von Eidelstedt, abfließen.
Es folgten weitere Einsatze die durch den Orkan „Kyrill“ und starke Böen Bäume umstürzen ließen. Die FF Eidelstedt wurde in die Straße Bondenwald (Niendorf), Spatzenwinkel (Lurup) und Riekbornweg (Schnelsen) gerufen um umgestürzte Bäume zu beseitigen. Im Riekbornweg war ein Baum auf 3 PKW gestürzt und hat diese beschädigt. Von dem Baum wurden zunächst kleinere und mittelgroße Äste entfernt um die Pkws zu entfernen. Im Nachgang wurde der Baum mittels Motorsäge fachgerecht zerlegt und beseitigt. Gegen 0:30 Uhr konnte nach einem spätem Abendbrot – gespendet von einem Pizza Service – Vielen Dank! – und dem Reinigen der eingesetzten Geräte der Tag von den Kameraden der FF Eidelstedt beendet werden. Sowohl die Berufsfeuerwehr Stellingen als auch die Nachbarwehren der FF Eidelstedt waren zeitweise im Stadtteil im Einsatz.

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