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Freiwillige Feuerwehr Hamburg

21.09.2007
Aktuelles

Großübung Nordlicht 2007 in Tinglev


Die internationale Großübung „Nordlicht 2007“ im dänischen Tinglev war sicherlich der Höhepunkt des 4.INTERCON. An dieser Großübung waren auch Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren Hamburgs beteiligt.

Übungsort:

Übungsort war die dänische Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Tinglev, wenige Kilometer nördlich der deutsch-dänischen Grenze bei Flensburg.
Hier gibt es auf nahezu 13 hektar Fläche unbegrenzte Übungsmöglichkeiten.

Die dort vorhandene Übungsstrecke ist bereits auf das Schadensbild eines Flugzeugabsturzes ausgelegt (Trümmerschneise, Flugzeugteile, Flugzeugrumpf), was in Verbindung mit dem Darstellungsfeuer zu einer realistischen Schadensdarstellung führt.

Übende Einheiten:

LFS Schleswig-Holstein (BF+FF Flensburg): 3 Löschzüge und 1 zusätzliches HLF für ANT, sowie 2 RTW und 1 NEF

Feuerwehr Hamburg (BF+FF):

1 ADI
2 BDI
1 UDI
1 ORGL
2 LNA
1 HLZ von F 05
1 BFW
1 GRTW
1 GWRD
6 RTW
2 NEF
1 SMF mit FTIR und BIO-Radar
FF Bille mit GW-FM (Fernmeldekomponente)
FF Eppendorf mit HLF, GKW und LIMA/GA (Technischer Zug)
FF Stellingen mit ABC-ErKw (Spüren und Messen)

Katastrophenschutzcenter der Danish Emergency Management Agency (DEMA) aus Sydjylland, Nordjylland, Midjyllland und Sjaelland mit insgesamt 15 Spezialfahrzeugen

Flughafenfeuerwehr Skrydstrup Air Base der Royal Danish Air Force mit
2 GFLF, 2 ELW und 1 RTW

Feuerwehr Odense mit Rettungshundestaffel

Insgesamt waren ca. 60 Fahrzeuge und 300 Einsatzkräfte beteiligt.

Übungslage:

Nach der Kollision eines Passagierflugzeuges mit einem Kampfflugzeug stürzen diese über bewohntem Gebiet, genauer dem fiktiven Ort Atleborg, gelegen an der deutsch-dänischen Grenze, ab. Durch den Absturz kommt es zu einer heftigen Explosion mit multiplen Gebäudeeinstürzen. Dabei werden zahlreiche Personen verletzt und unter den Gebäudetrümmern oder zwischen Wänden verschüttet. Durch die Ereignisse wird im Bereich einer Hauptstraße der Zusammenstoss eines Tankwagens mit einem Pkw verursacht.  Der Tankwagen hat einen unbekannten Gefahrstoff geladen, welcher freigesetzt wird. Ein weiterer Lkw fährt auf einen Pkw und dann in ein Haus, das einstürzt.

Nach einem Bremsmanöver infolge der Katastrophenlage stürzt ein Stadtbus mit 25 Personen um und wird im Schadensgebiet vom Feuer bedroht.

Infolge des ausfließenden Kerosins brennen mehrere Pkw und bis zu 5 Gebäude in ganzer Ausdehnung. In den Gebäuden werden zahlreiche Personen vermisst.

Aufgrund einer weiteren fiktiven Katastrophenlage in der Flensburger Förde bitten die lokalen deutschen Einheiten daraufhin im Rahmen eines Hilfeersuchens zunächst die Feuerwehr Hamburg und ungleich später den dänischen Katastrophenschutz und weitere Spezialkräfte um Unterstützung.

Die dort vorhandene Übungsstrecke ist bereits auf das Schadensbild eines Flugzeugabsturzes ausgelegt (Trümmerschneise, Flugzeugteile, Flugzeugrumpf). Dieser Aspekt  führt in Verbindung mit der Echtfeuerdarstellung zu einer realistischen Schadensdarstellung.

Übungsziele:

Im Rahmen der Übung sollten folgende Maßnahmen geübt werden:

  • Brandbekämpfung mit Rettung von Personen aus brennenden Gebäuden
  • Versorgung von Verletzten bei einer MANV-Lage mit Betrieb einer   Verletztensammelstelle und eines Behandlungsplatzes
  • Arbeiten in absturzgefährdeten Bereichen
  • Schaffung von Rettungsöffnungen durch Decken, Wände und Betonplatten
  • Bergung und Suche und Rettung von Personen aus Trümmerbereichen
  • Einsatz von Spezialgeräten und Spezialkräften
  • Rettung von eingeklemmten Personen aus Pkw, Lkw und Bus
  • Einsatz von Messleitkomponenten zur Analyse von gefährlichen Stoffen
  • Personen- und Gerätedekontamination
  • Internationale Zusammenarbeit
  • Überprüfung von alternierenden Kommunikationsmitteln
  • Überprüfung bestehender einsatzstrategischer Konzepte und technischer Ausstattung

Daten, Fakten und Zahlen

  • 75 Verletzte aller Verletztenmuster
  • Übungsdauer 3 Stunden
  • Beobachter und Kongressteilnehmer aus 8 Nationen, darunter eine politische Abordnung aus dem dänischen Verteidigungsministerium
  • 1 Drohne (ferngesteuert) mit Kamera für Luftbilderkundung der Einsatz- und Übungsleitung
  • 2 F-16 Kampfjets vom Typ: Fighting Falcon des Fighter Wing Skrydstrup der Royal Danish Air Force für Thermo Scanning und Luftbildaufnahmen
  • 1 TMF für die Pressevertreter
  • HAW Doku-Team
  • Moderation durch die Übungsleitung in 3 Sprachen (deutsch, dänisch, englisch)

Die Einsatzstelle wurde in insgesamt 5 große Einsatzabschnitte und 24 Untereinsatzabschnitte aufgeteilt:

  • Abschnitt Menschenrettung und Brandbekämpfung
  • Abschnitt Flugzeugbrand
  • Abschnitt Menschenrettung, Technische Hilfe und Gefahrgut
  • Abschnitt Menschenrettung und Technische Hilfe
  • Abschnitt Rettungsdienst (Verletztensammelstellen, Behandlungsplatz und RTW Halteplatz)

Zur Sicherheit der übenden Kräfte befanden sich in Brandgebäuden mehrere Trupps mit umluftunabhängigem Atemschutz für den Atemschutznotfall, die sofort hätten eingreifen können. Während der gesamten Übung standen ein „scharfer“ RTW, ein „scharfes NEF“, sowie eine 1/6 starke ANT-Task Force der BF Lübeck zur Verfügung.

Fazit:

Alle Übungskräfte konnten ihr erlerntes theoretisches Wissen praxi und realitätsnah umsetzen. Die dänische Gastfreundschaft und die technische Umsetzung der einzelnen Übungslagen durch die Beredskabsstyrelsens Teknisk Skole Tinglev war beispiellos. Der Dank gilt allen Mitwirkenden.

Alle Beteiligten Einsatzkräfte haben die Übung souverän abgearbeitet und freuen sich auf eine Wiederholung in naher Zukunft.

Text: Olaf Huth, Übungsleitung Nordlicht 2007

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