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Freiwillige Feuerwehr Hamburg

03.02.2010
Aktuelles

16 neue Gruppenführer bei der Feuerwehr Hamburg


„Oh verdammt!“, würde es so manchem Gruppenführer entweichen, wenn er an der Einsatzstelle ankommt und eine außergewöhnliche Schadenslage vorfindet. Damit dieses nicht der Fall ist und auch keiner beim Aussteigen plötzlich umknickt, gibt es den Lehrgang zum Gruppenführer.

Vom 11.01.10 bis zum 22.01.10 trafen sich werktäglich zwei Kameradinnen und 20 Kameraden an der Feuerwehrakademie Hamburg. Die erste Woche war geprägt durch ausschließlich theoretischen Unterricht.
Vielfältig, wie die Aufgaben eines Gruppenführers nun einmal sind, kamen die Themen daher. Spätestens jetzt lernten die Teilnehmer die FwDV100 kennen und wie ein Befehl „geboren“ wird. Jeder Feuerwehrangehörige kennt die magischen Worte „Einheit, Auftrag, Mittel, Ziel, Weg“, aber dass es bis dahin ein langer Weg, viele Fragen, Beurteilungen und Entschlüsse sind, war einem selten bewusst. Auf weitere Dienstvorschriften wurde dann nicht viel weiter eingegangen. Dieses weniger wegen der Relevanz, sondern weil diese dem Gruppenführer im Blut zu sein haben.
Viel eher werden, je größer die zu befehligenden Einheiten werden, Gesetze, Verordnungen, Vorschriften und Maßnahmen wichtig. So wurde zu Recht ein hoher Wert auf den vorbeugenden Brandschutz gelegt. Dieser dient neben dem Schutz der Bewohner und Benutzer von Gebäuden auch sehr den bei einem Schadenereignis eingesetzten Kräften um effektiv und effizient der Schadenausbreitung entgegen zu wirken.

Im Rahmen des abwehrenden Brandschutzes waren weitere Themen die Einsatztaktik und -führung, Brennen und Löschen, technische Hilfeleistung, ABC-Gefahrstoffe und natürlich die Gefahren an der Einsatzstelle. In der Einsatztaktik durfte natürlich das Kräfte-Mittelmanagement nicht fehlen. Diese Konsequenz der Lagefeststellung und Beurteilung soll verhindern, dass unnötig viele Kräfte an der Einsatzstelle stehen und somit u.a. unnötig Wachen ausgedünnt werden. Auch führten einem Planspiele vor Augen, dass es von nun an an vieles mehr zu denken gilt, also noch vor dem Lehrgang. In der Theorie dauerte somit ein Einsatz mehrere Stunden, der „da draußen“ kaum mehr als eine halbe Stunde dauert.

Große Teile der zweiten Woche verbrachte der Lehrgang auf dem Übungsgelände der Feuerwehrakademie. Begonnen wurde mit der technischen Hilfeleistung. Hier galt es eingeklemmte Personen aus verschiedensten misslichen Lagen befreien zu lassen. Die Teilnehmer konnten so das erste Mal das „Schema F“ anwenden. Auch die als Statisten tätigen anderen angehenden Gruppenführer merkten, dass es gar nicht so einfach ist sich in kurzer Zeit einen Überblick zu verschaffen und Entscheidungen zu treffen. Darauf folgte dann der Brandschutz. Gleich zu Anfang galt es hier abschätzen zu können welche Güter größeren Schutzes bedürfen. Riegelt man zuerst ab oder konzentriert man sich auf die Brandbekämpfung? Stetig wurde mehr und mehr das Vorgehen bei Feuer mit Menschenleben in Gefahr geübt. Immer öfter bauten die Ausbilder „Störfeuer“ ein um den psychischen Druck auf die Kräfte zu erhöhen.

Der erste Schritt zur erfolgreichen Teilnahme am Lehrgang war das erfolgreiche Bearbeiten der schriftlichen Lernerfolgskontrolle am vorletzten Tag. Mittlerweile leider um einen Mitstreiter dezimiert, bestanden diese alle anwesenden Teilnehmer. Danach ging es noch einmal auf das Übungsgelände zu den Generalproben.
Am Freitag morgen war es dann so weit. Bei eisigen Temperaturen waren jetzt alle erlernten Fähigkeiten gefordert. Bei typischen Einsatzszenarien mussten die Prüflinge zeigen, dass sie sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und auch noch mit dem Streß einer Prüfungssituation einen Einsatz zuverlässig abarbeiten können. Drei Nachprüflinge sowie fünf Lehrgangsteilnehmer schafften dieses leider nicht. Erfolgreich legten diese Prüfung dementsprechend nur eine Kameradin und 15 Kameraden ab.

Diese waren: Nico Becken (F 2914), Rene Burfeindt (F 3935), Joachim Hollweg (F 2915), Hauke Jahn (F 2968), Marcel Jüttner (F 2969), Markus Klampe (F 2941), Fabian Nürnberg (F 3924), Julia Oester-Barkey (F 1938), Sascha Popp (F 2944), Björn-Thorben Porep (F 1933), Jörg Riisgaard (F 1935), Marc Ritzkat (F 3925), Thomas Röper (F 2912) , Cord Wulfes (F 3913) und Jan-Peter Zeß (F 1938).

Herzlich bedanken möchte sich der Lehrgang bei allen Ausbildern in Theorie und Praxis und den Gerätewarten für Material und Schauspiel.

Text und Bilder: Jan-Peter Zeß (F 1938)

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Die Gruppe tritt hinter dem Fahrzeug zum Brandschutzeinsatz an.

Die Gruppe tritt hinter dem Fahrzeug zum Brandschutzeinsatz an.


Die Gruppe tritt hinter dem Fahrzeug zur technischen Hilfeleistung an.

Die Gruppe tritt hinter dem Fahrzeug zur technischen Hilfeleistung an.

Galerie
Die Statisten harren der Dinge im Theatervernebelten Container.
Freundlicherweise spielte ein Gerätewart eine sich vor Ort befindliche Person. Vielen Dank!
Die gerettete Person außerhalb des Gefahrenbereiches.
Werner Dittmer wurde tatkräftig von einem Gerwätewart der Feuerwehrakademie unterstützt.
Die „statistischen“ Teilnehmer bei kaum noch wärmenden Sonnenschein.
Ausbilder Lutz Tusch bei seiner schauspielerischen Einlage als „Störfeuer“.
Ausbilder Lutz Tusch bei seiner schauspielerischen Einlage als „Störfeuer“.
Bei Nachbesprechungen nach den Übungen konnte jeder seine Beobachtungen mit einbringen.
Sehr wichtig: Sich nach dem Zustand des Geretteten erkundigen und herausfinden, ob es die vermisste Person ist.
Lage in der technischen Hilfeleistung: Eine Person unter Auto eingeklemmt.
Werner Dittmer macht sich Notizen auf praktische Art und Weise.
16 neue Gruppenführer und Lehrgangsleiter Jörg
Reimers.