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Freiwillige Feuerwehr Hamburg

06.06.2010
Aktuelles

Börni wird der Öffentlichkeit vorgestellt


Es hat deutlich länger gedauert als alle Beteiligten vermutet haben, doch nun ist es endlich so weit. Börni tritt auf der Feuerwehr Fachmesse Interschutz 2010 in Leipzig in Aktion.

Mitte 2007 startete das Projekt Börni zur medialen Unterstützung der Arbeitsgruppe Brandschutzerziehung der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg. Ideengeber für den Protagonisten Börni war der ehemalige Geschäftsführer des Landesbereichsführers, Hans-Erich Boennen. Ziel war es, den Brandschutzerziehern ein zeitgemäßes Mittel zur Unterstützung ihrer wertvollen und wichtigen Arbeit zur Verfügung zu stellen. Die Arbeitsgruppe Medien & Kommunikation entschied sich für die Darstellung des Notrufes 112. Erste Sondierungsgespräche fanden statt; es galt grob die Bedarfe der AG Brandschutzerziehung zu ermitteln. Mitglieder der AG MuK nahmen an Symposien zum Thema Brandschutzerziehung in Hanau und Berlin teil, um einen Einblick und eine grundlegende Kompetenz in diesem Themenbereich zu erlangen.

Es wurde entschieden das Thema Notruf anhand zweier Notfallsituationen realitätsnah durch einen Motorradunfall sowie eine Brandsituation darzustellen. Die AG MuK startete mit einem Casting in den Reihen der FF Hamburg. Eine Menge Leute waren notwendig um sowohl als Darsteller vor der Kamera als auch für die technische Realisation aktiv zu werden. Nicht „nur“ Dreharbeiten von realen Szenen waren für dieses Projekt erforderlich, sondern auch Computeranimationen von denen bis zu diesem Zeitpunkt noch niemand genau wusste wie sie zu realisieren sind. Details wie die Kombination von Realbildsequenzen und die virtuelle Welt von Börni haben uns teilweise an unsere Grenzen geführt. Alles lief im Wesentlichen nach dem Grundsatz „learning by doing“. Schulungen zu diesem Themengebiet gibt es zwar, sind aber unbezahlbar. Außerdem sollte der Charme des „Selbsterstellten“ erhalten bleiben, wir wollten kein „Herr der Ringe“ oder „Starwars“ erstellen.

Im Herbst 2007 startete die AG MuK mit den ersten Dreharbeiten. Ein Teil des Ohmoorrings in Hamburg Niendorf wurde für ein komplettes Wochenende Drehlocation für die AG MuK. Genehmigung zu Straßensperrungen mussten eingeholt, Anwohner mittels Flyer informiert werden. Ein RTW wurde benötigt, eine Hubarbeitsbühne musste her und die Anwohner des Hauses in dem wir drehen wollten, mussten davon überzeugt werden, dass sie an dem Tag nichts Besseres vor hatten. Das auch für derlei Kleinproduktionen vorab ein Drehbuch geschrieben und Texte von den Darstellern gelernt werden müssen, erwähne ich hier nur am Rande. Perfektes Wetter ließ den Verdacht zu, dass Petrus ein Brandschutzerzieher sein muss. Die Sequenz Motorradunfall war im Kasten.

Im Frühjahr 2008 wurde der zweite Teil für das Projekt abgedreht. Da ein Notruf naturgemäß auch von einer Rettungsleitstelle entgegengenommen wird, ist die Darstellung der „Gegenseite“ natürlich auch von Nöten. Es gelang uns die Genehmigung zu Dreharbeiten in der Hamburger Feuerwehreinsatzzentrale in der Wendenstraße zu erhalten. Die authentische Darstellung der Notrufannahme war damit möglich. Damit gerade jüngeren Menschen die Scheu genommen wird die Feuerwehr anzurufen haben wir den Vorgang der Annahme des Notrufs besonders ausführlich und menschlich dargestellt.

Endlich Sommer 2008 und damit das ideale Wetter unsere „Notfallsituation Feuer“ zu drehen. Hierzu wurde mal kurz die Ueckerstraße in Lurup zum Drehort und die Wohnung des Hausmeisters zum Startort der Szene bestimmt. Diesmal waren die Vorbereitungen etwas aufwändiger. Wir hatten uns in den Kopf gesetzt, den bei einem Feuer üblichen Rauch so realistisch wie möglich darzustellen und nicht mit dem doofen Theaternebel. Hierzu haben wir uns kurzerhand bei den Profis informiert. Da brennende Autoreifen (ja, so wird es teils inszeniert) für unseren Fall nicht so toll schienen, haben wir uns auf schwarzes Rauchpulver geeinigt. Dummerweise wurde das Sprengstoffgesetz Anfang des Jahres aktualisiert und so ein Rauchpulver war somit nicht mehr ganz so leicht zu beschaffen. Trotzdem gelang es dem über 30-köpfigen Team an einem arbeits- aber auch spaßreichen Wochenende eine überzeugende Sequenz zu produzieren. Das Wochenende wurde von einem Kamerateam begleitet, ein Fernsehbeitrag hiervon ist hier zu finden: NDR Hamburg Journal vom 8. August 2008

Nun sollte man meinen, dass der Rest recht zügig von der Hand ging. Leider weit gefehlt. Neben zunächst gefühlt unüberwindbaren Problemen mit den Animationen von Börni waren auch noch verschiedene Fachthemen zu klären. Zum einen galt es die pädagogische Seite unseres Informationsfilmes zu beleuchten, denn keiner von uns hatte wirklich Ahnung von diesem Gebiet. Zum anderen mussten Sprechertexte entworfen werden die Schüler verstehen und die auch als authentisch und glaubwürdig angenommen werden. Hierfür wurden wir von einem Hörbuchautor beraten. Das Thema Pädagogik wurde uns von mehreren Lehrkräften und einer Erzieherin eines Kindergartens näher gebracht.

Aber wer spricht nun Börni? Da wir mit Börni in der Zukunft noch mehr vorhaben und es natürlich gern immer der gleiche Sprecher sein soll, musste es ein Erwachsener sein, wenngleich Börni sehr jung wirkt. Die Wahl fiel auf eine Feuerwehrfrau. Sie wird Börni auch zukünftig sprechen. Die Zeit verlief wie im Fluge. Es war bereits Mitte 2009 und noch nichts Greifbares geschafft. Ein wenig Frust wurde spürbar. Doch nun waren endlich Fortschritte erkennbar.

Es ging ins Tonstudio. Die von Börni zu sprechenden Texte wurde im nagelneuen TIDE Tonstudio aufgezeichnet, anschließend sogleich geschnitten und verarbeitet. Nun ging es an die Animation der Figur Börni. Sie wurde vorab von einer 3D-Designfirma mit Kleidungstexturen versehen, die den Hamburger Nomex-Anzügen nachempfunden wurden. Börni soll schließlich als Hamburger Feuerwehrangehöriger wahrgenommen werden. Mittels der Software „Poser“ für die eigentliche Bewegung der Figur und „Mimik Pro“ für die lippensynchrone Mund- und Kopfbewegung, wurden Bewegungssequenzen erschaffen, die mit den Realbildsequenzen kombiniert wurden. Ein nicht ganz einfaches Unterfangen. Den Abschluss bilden vollständig virtuelle Sequenzen, die dem Betrachter weitergehende Informationen wie z.B. den „Spaßanruf“ bei der Feuerwehr erläutern.

Aber nun ist es endlich soweit! Rechtzeitig zur Interschutz 2010 in Leipzig ist eine Präsentationsfassung von „Börni – Notruf 112“ fertig. Unserer virtueller Brandschutzerzieher wird am Stand der Freiwilligen Feuerwehren Hamburgs erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt.

Zeitgleich arbeitet die Arbeitsgruppe Medien & Kommunikation an der DVD-Fassung. Die DVD wird zwei Modi kennen: Modus 1 – Präsentation: Die Inhalte werden vorgeführt. Gedacht ist der Modus zur Auffrischung des Themas. Modus 2 – Dialog: Hier wird an verschiedenen Stellen der Ablauf der DVD gestoppt. Es soll ein Dialog mit Schülern stattfinden. Nach Erarbeiten einer Lösung in der Schülergruppe kann das Programm der DVD durch drücken einer Taste fortgeführt werden.

Weiteres von Feuerwehrmann Börni wird es in naher Zukunft auf einer eigenen Website unter www.feuerwehrmann-boerni.de geben.

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Dreharbeiten zum Thema Verkehrsunfall (C) Jörg Plagens

Dreharbeiten zum Thema Verkehrsunfall (C) Jörg Plagens


Die Notrufannahme wird gedreht (C) Jörg Plagens

Die Notrufannahme wird gedreht (C) Jörg Plagens

Galerie
... und Aktion (C) Jörg Plagens
Szenenstart zur Feuersituation (C) Jörg Plagens
Szene 1/1 die Erste, es gibt noch viel zu tun. (C) Jörg Plagens
Der Animations-Entwickler Thorsten Ophey (C) Thomas Schwarz