07.08.2015
Aktuelles
Großeinsatz für Feuerwehr und Rettungsdienst
In einem Weltkriegshochbunker kam es vergangenen Dienstag zu einem Feuer - Die Feuerwehr Hamburg gab 6. Alarm und der Einsatz entwickelte sich zu einem der folgenschwersten Einsätze seit Jahren!
Aus ungeklärter Ursache kam es am Dienstag morgen, gegen 4:23 zu einem Brandausbruch in einem Hochbunker mit einer Höhe von ca. 25 Metern. Durch die erst eintreffenden Kräfte wurde die Alarmart auf FEU2 (Feuer, 2. Alarm), vom darauf eintreffenden Führungsdienst auf FEU3 und kurze Zeit später auf FEU4 erhöht. Auf Grund der starken Rauchentwicklung wurden 60 Bewohner aus umliegenden Gebäuden evakuiert und im Großraumrettungswagen der Feuerwehr Hamburg und HVV Bussen untergebracht und betreut.
Das Gebäude aus dem 2. Weltkrieg wird durch Handwerkbetriebe genutzt und ist in 5 Böden aufgeteilt. Im 1., 2. und 3. Boden befindet sich eine Tischlerei mit Lagermöglichkeiten. Im 4. und 5. Boden befindet sich eine Firma zur Lagerung von ätherischen Ölen (ca. 100t). Auf Grund der baulich nicht vorhandenen Fenster konnte der Brandrauch nicht abziehen und zündete schlagartig durch. Dabei wurden insgesamt 27 Personen, darunter 10 Feuerwehrkollegen, die sich im Gebäude zur Brandbekämpfung befanden, verletzt! Die Alarmart wurde durch den Einsatzleiter bis zu FEU6R (Feuer, 6. Alarm, Großeinsatz Rettungsdienst) erhöht.
Insgesamt waren 1 Leitender Notarzt, 3 Notärzte und 20 Rettungswagen der Feuerwehr Hamburg vor Ort im Einsatz. Alle evakuierten Bewohner wurden gesichtet, zum Teil rettungsdienstlich erstversorgt und betreut, 20 von ihnen mit Rettungswagen in Krankenhäuser befördert. Im Laufe des Einsatzes wurden 15 Kollegen der Berufsfeuerwehr und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr ebenfalls notärztlich und rettungsdienstlich an der Einsatzstelle erstversorgt und mit zum Teil mittelschweren Verletzungen in umliegende Krankenhäuser befördert.
Wegen der ungewöhnlichen Wetterlage zog der Rauch nicht ab, sondern hielt sich am Boden, was besonders für die Kräfte, ohne schweren Atemschutz ein Problem darstellte. Einige der eingesetzten Einsatzkräfte beklagten sich nach ihrem Einsatz über Atemwegsbeschwerden und wurden in umliegende Krankenhäuser zur Sichtung transportiert.
Insgesamt wurden bei dem Einsatz 45 Personen verletzt. Auf Grund der Durchzündung ist das Treppenhaus im Gebäude zum Teil stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Brandbekämpfung gestaltete sich als äußerst schwierig, da baulich bedingt der Zugang zu den Brandherden nur durch die Treppenräume möglich war.
Um eine Kontaminationsverschleppung der Einsatzkleidung zu vermeiden wurde an der Einsatzstelle ein Not- Dekontaminationsplatz eingerichtet. Kontaminierte Einsatzkleidung verblieb an der Einsatzstelle und wurden gegen "frische" Schutzanzüge ausgetauscht.
Durch die Technik- und Umweltschutzwache wurden kontinuierlich Messungen der Umgebungsluft und innerhalb des Gebäudes durchgeführt.
Um eine Gewässerverunreinigung zu verhindern wurde eine Löschwasserrückhaltung durch das THW vorgenommen. Das Bezirksamt Hamburg-Mitte, Eigentümer und die Polizei regeln die Unterbringung der am Dienstag morgen evakuierten Bewohner.
Um ca. 02:00 Uhr waren alle Brandnester abgelöscht. Nach Beendigung der Nachlöscharbeiten konnten Be- und Entlüftungsmaßnahmen durchgeführt werden. Hierbei wurde durch einen Zugang zum Treppenraum druckbelüftet und durch den zweiten Treppenraum die Rauchgase abgesogen.
Weitere Maßnahmen dauerten noch bis Mittwoch Abend an, viele der Kameraden die bei diesem Einsatz verletzt wurden, konnten bereits die Krankenhäuser wieder verlassen.
Bilder: citynewstv.de
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