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Freiwillige Feuerwehr Hamburg

24.02.2022
Aktuelles | Einsatzgeschehen

Orkanwochenende sorgt für sehr hohe Belastung unserer Wehren.


Erst knapp vor 2 Wochen bescherte ein Sturmtief viele Einsätze für unsere Wehren. Doch 3 schwere Stürme, teilweise mit Orkanstärke an einem Wochenende, übertrafen die Vorstellung vieler unserer Kameraden. Fast alle unserer 86 Wehren waren im Dauereinsatz und leisteten Großes an diesem Wochenende.

Was ist passiert?

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte schon einige Tage vor Mittwoch, dem 16.02.2022 mit dem Hinweis auf einen möglichen Orkan bzw. Sturmlage. Zum späten Mittwochabend wurde das Sturmtief Ylenia mit schweren Sturmböen mit bis zu 110 km/h angekündigt. Auch für die folgenden Tage drohte ein Orkan. Das Sturmtief Seynep sollte laut DWD noch stärker, mit bis zu 120 km/h oder sogar mehr, über Norddeutschland hinweg fegen. Auch vor einer schweren Sturmflut wurde gewarnt. Tieferliegende Gebiete entlang der Elbe sowie den Nebenflüssen sollten gemieden werden. Die Hamburger wurden frühzeitig über Warnapps wie NINA und KATWARN gebeten ihre Gärten und Balkone zu sichern, damit es zu keinen Schäden oder Verletzungen durch umherfliegende Teile kommt. Am darauf folgenden Sonntag traf das letzte Sturmtief auf Hamburg. Antonia sorgte noch einmal von Sonntag auf Montag für schwere Sturmböen mit etwa 100 km/h. Am Mittwochabend mit zunehmenden Windböen liefen vereinzelt ab 22 Uhr die ersten Einsätze in der Leitstelle auf. Sehr schnell wurden Fachberater der Freiwilligen Feuerwehr in die Leitstelle alarmiert, um dort zu unterstützen. Nach und nach häuften sich zu den normalen Einsätzen des Tagesgeschäfts Alarmierungen mit dem Stichwort „Droht zu fallen“ (DRZF). Die Leitstelle entschied sich daher den Ausnahmezustand auszurufen. Schnell wurden auch die zweiten Fahrzeuge der Freiwilligen Wehren in Dienst genommen, um ebenfalls Einsätze abarbeiten zu können. Durch die vielen Notrufe stauten sich leider Einsätze in der Leitstelle, sodass manche Anrufer auch einige Zeit auf die Einsatzkräfte warten mussten. Unterstützt wurden die Kräfte der Berufsfeuerwehr durch fast alle 86 Freiwillige Feuerwehren, sowie diversen Ortsverbänden des THW.

Was waren die Aufgaben?

Nicht nur das hohe Einsatzaufkommen der Sturmeinsätze war zu bewältigen, wie schon genannt, galt es auch die normalen Einsätze abzuarbeiten, was dafür sorgte, das vorher festgelegte Freiwillige Wehren, welche als Brandschutzreserven zurückgehalten werden ebenfalls ihre Wachen besetzten. Hier waren die Wehren bei Feuermeldungen und sogar bei einem Kellerbrand, welcher sich zu einem FEU2MANV5 entwickelte, gefordert. Sehr viele Bäume und auch große Äste brachen wie Streichhölzer und stürzten auf Autos und Häuser. Immer wieder versperrten Bäume Straßen und Bahnstrecken und mussten schnell und sicher durch unsere Einsatzkräfte entfernt werden, um die Infrastruktur der Stadt aufrechtzuerhalten. An allen Einsatzstellen war ein Arbeiten für unsere Kameraden und Kollegen der Berufsfeuerwehr sehr gefährlich, da der Wind dauerhaft mit starken Orkanböen weiter tobte. Neben der Feuerwehr war aber auch das THW im Einsatz und unterstütze reichlich mit ihren Ortsverbänden beim Beseitigen von Sturmschäden. Oft war ein Arbeiten auch nicht möglich ohne sich in Lebensgefahr wie z. B. auf Dächern zu begeben. Hier waren die Höhenretter der Berufsfeuerwehr das Mittel der Wahl. Auch hier kam es zu Wartezeiten, diesmal aber für die Einsatzkräfte. Die Höhenretter und Drehleitern waren sehr oft ausgebucht und maßgeblich im Dauereinsatz. Die Berufsfeuerwehr hatte zur Vorbereitung auf den Sturm zusätzlich drei weitere Drehleitern in den Dienst genommen. An vielen Einsatzorten mussten die Einheitsführer der Einheiten vor Ort schwierige Entscheidungen treffen. Oft war dies nur in Absprachen mit anderen Führungsdiensten möglich. Hier waren nicht nur die Führungsdienste der Berufsfeuerwehr gefragt. Auch die Bereichsführer der Freiwilligen Feuerwehr waren hier im Dauereinsatz und in der gesamten Stadt unterwegs. Diese Masse an Einsätzen sorgte dafür, dass die Wehren in ganz Hamburg eingesetzt wurden und so mancher Maschinist froh war, dass sein Fahrzeug mit einem Navigationsgerät ausgestattet war. Knapp 1500 Einsätze wurden durch unsere Einsatzkräfte abgearbeitet.

Wenig Schlaf und Ruhepausen sorgten für eine große Anstrengung aller. Doch wie immer war Verlass auf jede unserer Wehren. Wir sagen Danke an alle Einsatzkräfte, welche diese riesen Menge an Einsätzen abgearbeitet haben. Auch ein Dank geht an die Familien und Arbeitgeber die hinter unseren Kameradinnen und Kameraden stehen und dafür sorgen, dass wir für die Sicherheit aller Bürger Hamburgs da sein können.

- [t.drux]




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