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Freiwillige Feuerwehr Hamburg

08.06.2023
Ausbildung

Atemschutzfortbildung an der Feuerwehr Akademie


An der Feuerwehrakademie fand in der letzten Woche ein Fortbildungslehrgang für die FF Hamburg statt. Rund um das Thema Atemschutzgeräteträger wurden an 3 Tagen diverse Themen übermittelt.

Feuerwehr bedeutet nicht nur Feuer löschen und Katzen von Bäumen retten. Immer mehr Aufgaben gilt es im Einsatz zu bewältigen, egal ob bei der Freiwilligen Feuerwehr oder der Berufsfeuerwehr. In der Grundausbildung werden die „Grundbausteine“ für das Feuerwehrleben gesetzt und bei reichlich Lehrgängen an der Feuerwehrakademie kann sich dann spezialisiert werden. Der wohl beliebteste und auch anstrengenste Lehrgang bei der FF Hamburg ist der Atemschutzgeräteträger-Lehrgang. Dieser geht eine Woche und verlangt den Kameradinnen und Kameraden viel Fitness, Teamarbeit und Durchhaltevermögen ab. Bei Atemschutzeinsätzen geht es oft um Menschenleben und darum, schnell die richtigen Entscheidungen zu treffen. Dabei begeben sich unsere Atemschutzgeräteträger oft in Gefahr und können auch selbst bei ihrem Einsatz verunfallen.
Daher ist es sehr wichtig, dass sich immer wieder fortgebildet und auch geübt wird.

Jeder Träger des Atemschutzgerätes ist verpflichtet jährlich eine Belastungsübung in der Mobilen Atemschutzübungsstrecke sowie an einem Realeinsatz oder einer Einsatzübung unter Realbedingungen teilzunehmen. Dazu gehört außerdem noch eine Theorieunterweisung, die ebenfalls einmal im Jahr stattfinden muss.

Der Lehrgang AGT Fortbildung der FF Hamburg soll jedem Geräteträger nochmal einige Handgriffe vertiefen oder sogar Taktiken, die sich in den vergangenen Jahren geändert haben, zu erlernen. Hier ist egal, ob es um das Atemschutzgerät selbst oder z. B. Strahlrohrtraining geht. Aufgrund der vielen Bereiche, die man hier trainieren kann, ist diese Fortbildung auf 3 Tage aufgeteilt.

Am ersten Tag geht es um Grundsätze und Vorschriften im Atemschutzeinsatz, hier geht es nochmal um allgemeine Voraussetzungen die ein Atemschutzgeräteträger erfüllen muss, um in den Einsatz gehen zu dürfen. Danach ging es auch schon in die ersten Praxisübungen. Hier stand das Thema Atemschutznotfall im Vordergrund. Unter Atemschutz können unseren Kameradinnen und Kameraden in gefährliche Momenten geraten. Für den Fall das einer der Träger verunfallt, gibt es mehrere Möglichkeiten seinen Atemluftverbrauch zu sichern bzw. wieder herzustellen. Hierfür wird in Hamburg nach einem Ampelsystem gearbeitet. Dies bedeutet, dass man mögliche Situation mit bestimmten Maßnahmen übt. Vom einfachen Tausch des Lungenautomaten an der Maske bis hin zum Überziehen einer Rescuehaube unter Nullsicht.

Der zweite Tag fing wieder mit einigen Übungen zu den Ampelphasen an, um das ganze noch etwas zu vertiefen. Nach dem Frühstück ging es dann um einen Teil der persönlichen Schutzausrüstung, das Feuerwehrmesser. Hier gab es durch den Ausbilder Lars Seeger welcher nicht nur bei der BF Hamburg ist, sondern auch für Atemschutzunfaelle.eu unterwegs ist, etwas Unterricht in Sachen Messerkunde. Danach ging es mit Kabeln und Seilen ans Eingemachte. Es wurde geübt, wie man sich mit der Schwimmtechnik befreit und dann sicher unter Nullsicht mit Messer arbeiten kann. Das wichtigste ist, dass in solchen Ausnahmesituationen Ruhe bewahrt wird. Das Ruhe bewahren wurde nach einigen Sportübungen unter Atemschutz dann noch bei der sogenannten Bedarfsatmung geübt. Hier geht es darum z. B. nur die Flasche zu öffnen, wenn der Träger Luft benötigt, danach wird die Flasche wieder abgedreht. Bei dieser und ein paar anderer Übungen sollte das Beruhigen der eigenen Atmung und Person ziel sein. Um dann noch etwas Abkühlung zu bekommen, wurde neben den Brandcontainern Stahlrohrtraining durchgeführt.

Der heißeste Tag war der letzte. In der sogenannten RDA (Rauchgasdürchzündungsanlage) wurde das Phänomen der Rauchgasdurchzündung mehrfach vorgeführt, die Atemschutzträger saßen links und rechts an den Wänden und konnten beobachten, wie bei der Zuführung von Sauerstoff in den Brandraum die Rauchgase durchzünden. Um diese Durchzündung zu verhindern, konnten dann mit dem Strahlrohr verschieden Löschtechniken ausprobiert werden. Zum Abschluss des Lehrganges ging es dann noch in die CTA (Conatinertrainingsanlage). Hier wurde ein Feuer in einen Container gelegt. Der erste Atemschutztrupp musste zur Brandbekämpfung und Menschenrettung in den Container vordringen. Über die Eingangstür musste der Trupp sich gewaltsamen Zugang mittels Halligantool und Topcutaxt Zugang verschaffen und einen Rauchschutzvorhang setzen. Über 3 Container wurde eine Wohnung gebaut und der Trupp musste sich unter Nullsicht auf die Suche machen. Kurz nach dem Löschangriff wurde ein Notfall des eingesetzten Trupps simuliert. Sofort wurde ein Zweiter zur Rettung eingesetzt. Dieser Notfall wurde für jeden Trupp geübt, immer mit verschiedenen Notfällen, um die unterschiedlichen Ampelphasen auszuprobieren. Jeder Trupp konnte dabei im Anschluss noch die Brandbekämpfung sowie die hydromechanische Entrauchung mittels Strahlrohr üben.

Im Ganzen ein sehr gelungener Lehrgang mit viel Lerninhalt. Vielen Dank auf diesem Wege nochmal an alles Ausbilder für ihren Einsatz.

- [t.drux]




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