06.11.2023
Aktuelles | Ausbildung
Gemeinsames Forschungsprojekt HoBraTec von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr geht in die heiße Phase.
Im Forschungsprojekt HoBraTec arbeiten die FF Hamburg, die Berufsfeuerwehr Hamburg, das Institut für Brand- und Katastrophenschutz Heyrothsberge und die Hochschule Magdeburg Stendal an einer Optimierung der Brandbekämpfungsmöglichkeiten in modernen Holzbauten.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und soll am 31.12.2023 abgeschlossen werden. Zur Bestätigung der in klein- und mittelmaßstäblichen Brandversuchen gewonnenen Erkenntnisse, fanden im Oktober 2023 Großbrandversuche am Zentrum für Brandforschung (ZeBra) der Technischen Universität Braunschweig statt. Noch vor der offiziellen Eröffnung dieser in Europa einzigartigen Versuchsanlage konnte das HoBraTec-Team den viergeschossigen Versuchstand des ZeBra nutzen.
Der Ausgangspunkt der bisher durchgeführten Brandversuche war ein Zimmerbrand, welcher durch die Entzündung von Holzkrippen erreicht wurde. Zunächst erfolgte die Untersuchung von Holzfassaden im Brandfall. Im nächsten Schritt wurde die Brandausbreitung in unterschiedlich konstruierte Holztafelwände betrachtet sowie eine neuartige Vorgehensweise zur Fassadenbrandbekämpfung erprobt. Die Bekämpfung des Zimmerbrandes erfolgte jeweils 30 Minuten nach der Zündung durch die Vornahme eines C-Rohres.
Sobald das Feuer im Raum gelöscht war, ging es beim ersten Versuch um die Bekämpfung des Fassadenbrandes. Die Oberfläche wurde hierbei mit einem D-Rohr gelöscht. Um an Glutnester in der Hinterlüftungsebene zu gelangen, erfolgte der Einsatz des neuartigen Bohrlöschgerätes Drill-X. Hierbei wurde neben Wasser auch Druckluftschaum (CAFS – Compressed Air Foam System) verwendet. Beim zweiten Versuch stand die Detektion von Bränden innerhalb der Konstruktion im Fokus. Mit unterschiedlichen Messgeräten wurden Hotspots lokalisiert, um eine gezielte Brandbekämpfung zu ermöglichen. Daneben erfolgte der Einsatz des DRILL-X zur Bekämpfung eines Fassadenbrandes.
Ende November 2023 werden weitere Großbrandversuche am ZeBra stattfinden. Dann wird es um die Einsatzmöglichkeiten von Löschnägeln und die präzise Detektion von Bränden innerhalb der unterschiedlichen Wandkonstruktionen gehen. Auch Öffnungsmethoden mit Handwerkzeugen und Maschinen werden abschließend betrachtet, um die bislang gewonnen Erkenntnisse zu überprüfen.
Mehr Infos über die Versuche und das Projekt findet ihr hier:
TU Braunschweig Bericht
- [t.drux]