10.09.2023
Aktuelles | Einsatzgeschehen
Dachbrand an Villa in Hanglage fordert massiven Kräfteeinsatz
Am Freitag vormittag, den 08.09.23, kam es zu einem Brand im Dach einer Villa. Die Lage des Gebäudes mehrere hundert Meter von einer Hauptstraße entfernt und dann noch einmal 100 m ansteigend in einen Hang hinein, forderte bei fast 30°C alles von den eigensetzten Kräften der Feuerwehr Hamburg. 11 unserer Freiwilligen Feuerwehren kamen zum Einsatz.
Was ist passiert?
Über den Notruf 112 der Einsatzzentrale der Feuerwehr Hamburg wurde ein Feuer mit mehreren verletzten Personen in der Straße Schanzengrund in Neugraben gemeldet. Sechs Personen, vermutlich Handwerker, die vor Ort arbeiteten, mussten bei Eintreffen evakuiert werden. Im Einsatzverlauf wurde von der Schadensart FEU (Feuer, 1 Löschzug) die Alarmstufe bis zu FEU3NOTFNA – (Feuer, 3. Alarm, mit Rettungsdienst und Notarzteinsatz) erhöht.
Vermutlich bei Handwerksarbeiten war im Dach einer großen Villa, errichtet im Stil eines römischen Landhauses, ein Feuer entstanden. Nach Eintreffen der ersten Kräfte wurden sechs Personen evakuiert und vom Rettungsdienst gesichtet. Sie konnten aber vor Ort verbleiben. Nach der Menschenrettung stellte die Brandbekämpfung nicht nur durch die Lage des Gebäudes sondern auch die Art des Daches die Kräfte vor erhebliche Herausforderungen.
Die Villa lag von der Einmündung der Hauptstraße aus gesehen, etwa 300m eine leicht ansteigende Querstraße entlang, dann links im 90-Grad-Winkel noch einmal ca. 100m steiler ansteigend am Hang. Initial fuhr das HLF 20 der FuRW Süderelbe bis zum Objekt, anschließend manövrierte die Drehleiter rückwärts den Hangweg hinauf, um taktisch gerecht eingesetzt werden zu können. Für weitere Fahrzeuge gab es am Objekt direkt keine und an der Querstraße entlang kaum Aufstellungsmöglichkeiten. Das LF 16/12 der FF Francop pumpte z.B. mit einem Ausgangsdruck von 13bar über eine Länge von ca. 500m B-Schlauchleitung von einer Wasserentnahme an der Hauptstraße zum HLF 20 der FF Neugraben an der Einmündung zum Hang und dieses weiter zum HLF 20 am Objekt. Alle Gerätschaften mussten fussläufig zur Einsatzstelle getragen werden und dann z.T. mittels Steckleiterteilen weiter auf die Dachfläche .
Die sehr sommerlichen Temperaturen und die Bauart des Daches mit Schieferschindeln, darunter liegenden Dämmungen, Vliesen und Trockenbauplatten machten es den Einsatzkräften schwer. Es wurden spezielle Sägen eingesetzt um das Dach zu öffnen und sog. Fognails (Löschnägel) durch die Dacheindeckung getrieben, um das darunter wütende Feuer zu bekämpfen. Letztendlich hatte ein Teil des Daches bereits eine Verformung angenommen und es konnte nur noch truppweise mit der Absturzsicherung am Korb der Drehleiter gearbeitet werden. Dabei kam auch die Höhenrettungsgruppe der FuRW Barmbek zum Einsatz. Insbesondere die Atemschutzgeräteträger waren durch die Einsatzart und die Witterung besonders gefordert und mussten im laufenden Wechsel immer wieder getauscht werden.
Durch die Hanglage des Grundstücks und die Bauform des Anwesens konnten die Führungskräfte auf der Rückseite fast auf Dachhöhe sehen, wie einige der Bilder zeigen. Die Löscharbeiten zogen sich über den gesamten Tag mit mehreren Ablösungen der FF- und BF-Kräfte bis in die Abendstunden hin.
Wer war vor Ort bzw. alarmiert?
-FF Neugraben
-FF Sinstorf
-FF Francop + Schlauchwagen
-FF Ottensen GW-Versorgung
-FF Eißendorf GW-Versorgung
-FF Harburg GW-Fernmelde und FüLa
-FF Neuenfelde Süd
-FF Eppendorf
-FF Groß Flottbek
-FF Fischbek
-FF Hausbruch
-Bereichsführer Süderelbe
-Bereichsführer Unterelbe
-Bereichsführer Harburg
-LBF/V Stab FF02
Was waren die Aufgaben?
Die FF Neugraben war als erste FF als Ergänzungskomponente zur Hamburger Löschgruppe der FuRW Süderelbe alarmiert. Auf den zweiten Alarm kam die FF Sinstorf hinzu; beide Wehren unterstützen bei den initialen Massnahmen. Die FF Fancop rückte auf FEU3 mit der Wasserversorgungskomponente an und es wurde in gemeinsamer Zusammenarbeit eine Wasserversorgung über lange Wegstrecke aufgebaut. Die ebenfalls bei FEU3 standardgemäß vorgesehenen Versorgungs- und Fermeldewehren aus Eissendorf und Harburg stellte die ständige Versorgung der Einsatzkräfte mit Getränken und Snacks sicher und ermöglichten ein Arbeiten der Einsatzleitung.
Zur Verstärkung kamen dann für die Brandbekämpfung die FF Neuenfelde-Süd und Groß-Flottbek hinzu. Die FF Eppendorf stellte Kettensägen und Trennschleifer für die Dachhautöffnung zur Verfügung.
Abgelöst wurde am frühen Nachmittag durch die FF Hausbruch und Fischbek für die Brandbekämpfung bzw. Nachlöscharbeiten sowie die FF Ottensen-Bahrenfeld für die Versorgung. Die Leitung der Freiwilligen Feuerwehren war durch den Stabsleiter F02 Johannes Engmann und die Bereichsführer Süderelbe und Harburg (Ablösung) vertreten.
- [m.tropp]